For Honor: Ubisoft rückt PC-Version in den Fokus
Das Ritterspiel soll auf dem PC besonders eindrucksvoll wirken, weshalb Ubisoft gegenüber den Konsolenvarianten einige Extras einplant.
In der kommenden Weihnachts-Saison wird es seit vielen Jahren erstmals kein neues Assassin's Creed geben. Dem Konzept des historischen Abenteuerspiels am nächsten kommt jedoch "For Honor". Es lässt allerdings die Klettereien über Häuserdächer weg und konzentriert sich stattdessen ganz auf die Schwertkämpfe. Der Spieler kann die Rolle eines Ritters, eines Vikingers oder eines Samurais übernehmen und soll am Bildschirm die emotionalen Höhen und Tiefen eines Schwertkampfes durchleben.
Die Entwicklung hat Ubisoft über den ganzen Globus verteilt, erklärte Philipp Sonnefeld auf der Game Developers Conference in Köln. Für das Hauptspiel ist das Studio in Montreal unter der Leitung von Jason Vandenberg zuständig. In Kanada arbeitet man an den Konsolenfassungen für PS4 und Xbox One. So nutzt etwa die Gamepad-Steuerung in den Kämpfen hauptsächlich den rechten Analogstick. Mit ihm führt man das Schwert im Kampf nach links, rechts oder oben.
Allerdings bindet Ubisoft von Anfang an auch Blue Byte in die Entwicklung mit ein, die sich um die PC-Fassung kümmern. Sie entwickeln nicht nur eine alternative Maussteuerung für die Gamepad-Befehle, sondern sorgen auch dafür, dass das Spiel 4K-Auflösungen, mehrere GPUs und Bildschirme mit verschiedenen Seitenverhältnissen unterstützt. Im Unterschied zur Konsolenfassung sollen Spieler viele Grafik-Details und Kantenglättung (Anti-Aliasing) nach eigenem Gusto einstellen können. An der Maussteuerung feilt das Studio derzeit noch. Ein erster Ansatz, bei gedrückter STRG-Taste einfach mit der Maus nach links, rechts und oben zu fahren, habe in Test zwar schon gut geklappt, aber Blue-Byte will das noch optimieren.
Dominanz des Xbox-360-Controllers
Sonnefeld hat große Hoffnungen, dass die Maussteuerung ebenso gut funktionieren wird wie die Gamepad-Steuerung. PC-Spieler könnten jedoch ebenfalls auf ein Gamepad zurückgreifen. Nach internen Zahlen von Ubisoft nimmt dabei das Xbox-360-Gamepad eine überragende Rolle ein und sei an 88 Prozent der eigenen Test-PCs bei Ubisoft vorhanden. Auf Platz zwei sei der PS3-Dualshock-Controller mit 12 Prozent der internen Testinstallationen.
Damit For Honor auf möglichst vielen PC-Konfigurationen rund läuft, testet Ubisoft die täglichen Builds in seinem Studio in Bukarest. Ob die Spiele-Neuerungen auch funktionieren, werde parallel im indischen Pune überprüft. Durch diese globalisierte Entwicklungskette könne quasi rund um die Uhr am Spiel gearbeitet werden. "Während die Kollegen in Montreal schlafen, testen wir in Deutschland, Rumänien und Indien die neuen Versionen, sodass die Kanadier am nächsten morgen bereits die Testergebnisse und Lösungsvorschläge haben." Darüber hinaus plane Ubisoft öffentliche Beta-Tests im Vorfeld des Verkaufsstarts.
Ob sich der Aufwand lohnt, wird man erst im nächsten Jahr sehen. For Honor soll am 14. Februar 2017 für PC, PS4 und Xbox One in den Handel kommen. (hag)