Forscher ermitteln Stimmung der Internet-Nutzer aus Blogs
Ist die Internetgemeinde heute fröhlich und guter Dinge? Diese Frage können US-Forscher beantworten, sogar speziell für bestimmte Regionen und Altersgruppen.
Ist die Internetgemeinde heute fröhlich und guter Dinge? Diese Frage können US-Forscher beantworten – sogar speziell für bestimmte Regionen und Altersgruppen. In den vergangenen vier Jahren sei die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten der fröhlichste Tag für englischsprachige Internet-Nutzer gewesen, berichtet die Universität in Burlington (US-Staat Vermont) über die Arbeit ihrer Forscher. Betrübte Kommentare habe es vor allem am Todestag Michael Jacksons gegeben. Die Studie ist im Fachmagazin Journal of Happiness Studies erschienen.
Das Team um Joshua Brown hatte rund zehn Millionen Beiträge aus Blogs analysiert, die von der Emotionen-Suchmaschine www.wefeelfine.org aufgespürt worden waren. Diese erfasse Sätze und Bemerkungen aus 2,3 Millionen Blogs, die mit I feel oder I am feeling (Ich fühle ...) beginnen, erklärte die Universität.
Die Beiträge wurden von den Forschern nach Schlüsselbegriffen wie vanity (Eitelkeit) und paradise (Paradies), kategorisiert, denen jeweils ein Fröhlichkeitswert zwischen eins und neun zugewiesen wurde. Für triumphant (siegestrunken) etwa lag dieser bei 8,87, für suicide (Selbstmord) bei 1,25. Aus dem Mittel aller Werte ließ sich so die Grundstimmung im Netz ablesen – je höher, desto fröhlicher die Nutzer.
Am 4. November 2008, dem Tag des Sieges für Obama, habe das Wort proud (stolz) die Blogs bestimmt, hieß es weiter. Die Analyse habe zudem deutlich gemacht, dass junge Leute die unglücklichsten Internet-Nutzer sind – mit einem Hang zu Worten wie sick, hate, sad, lonely und fat (übel, hassen, traurig, einsam, fett). (dpa) (bo)