Forum für Schiffbau am Computer gegründet

Zunehmender Wettbewerbsdruck im internationalen Schiffsbau macht eine effektivere Arbeitsweise durch virtuelle Techniken und neue Medien notwendig.

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Von
  • Michael Herfort

Das heute in Rostock gegründete Anwendungs- und Entwicklerforum ProVR hat sich viel vorgenommen: Der zunehmende Wettbewerbsdruck im internationalen Schiffsbau erzwinge eine effektivere Arbeitsweise in der Planung, Konstruktion und Fertigung maritimer Anlagen sowie den Einsatz neuer Medien in der unternehmensübergreifenden Kommunikation und im Marketing, heißt es in der Konzeption. Der Virtual-Reality-Technik (VR) komme eine Schlüsselstellung im Schiff- und Anlagenbau zu – vor allem zur Erhöhung der Effektivität der Planungs-, Entwurfs- und Konstruktionsphase. Die Nachteile von altherkömmlichen Konstruktionsweisen und kostspieligen Modellen sollen durch gezielt an die Bedürfnisse der maritimen Industrie angepasste Technologien vermieden werden. Langfristiges Ziel sei es, bis zum Jahr 2010 eine Kostensenkung von 30 Prozent zu erreichen.

An dem ProVR-Forum des Zentrums für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) sind die Werften Mecklenburg-Vorpommerns, Engineering-Dienstleister, Systemzulieferer und Forschungseinrichtungen beteiligt. Vorrangige Aufgabe des ProVR soll die Verbesserung der Marktchancen der beteiligten Unternehmen durch effektiven Einsatz der neuen Technologien sein. Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählt die Vereinigung unter anderem die Bündelung von Kompetenzen unterschiedlicher Spezialisten und den Know-how-Transfer zwischen den Unternehmen über ein Netzwerk, um von verschiedenen Standorten aus an einem Schiffsmodell arbeiten zu können. Besonders bei der Zulieferung von Komponenten, etwa Maschine, Lüftung oder Elektrik, kam es immer wieder zu Problemen, da die Module oft nicht zusammenpassten. Dies soll durch den Einsatz moderner Kommunikationstechniken zwischen den beteiligten Unternehmen wesentlich verbessert werden.

Das Forum plant, regelmäßige Treffen und Informationsveranstaltungen durchzuführen, um die Hauptakteure aus Anwendung und Systemtechnik mit Softwareherstellern und Instituten aus Forschung und Entwicklung zusammenzubringen. Gemeinsam wollen die Beteiligten an der Förderung und Entwicklung innovativer Techniken arbeiten. Hauptziel ist es dabei, die Entwicklungszeiten zu verkürzen und die Wettbewerbsfähigkeit im hart umkämpften Schiffbau-Markt zu sichern. In einem vom Bundesforschungsministerium geförderten Pilotprojekt auf der Aker-MTW-Werft habe sich sich bereits gezeigt, dass die "Tele-Kooperation" und die VR-Technik der Virtual Reality effektiv genutzt werden könnten. (mih)