Fotograf Robert Lebeck gestorben

Robert Lebeck hielt mit seinen Bildern große Momente des 20. Jahrhunderts fest. Intensive Porträts Prominenter und einmalige Momentaufnahmen gingen in die Geschichte ein. Am Samstag starb Lebeck in Berlin.

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Von
  • Sophia Weimer

Der Fotoreporter Robert Lebeck ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 85 Jahren im Kreise seiner Familie in Berlin gestorben, sagte seine Witwe Cordula Lebeck der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Lebeck gehörte zu den großen deutschen Fotoreportern und schrieb mit seinen Bildern Mediengeschichte. Er hatte seit den 50er Jahren für Zeitungen und Magazine gearbeitet.

Ob Romy Schneider mit Schiebermütze, Joseph Beuys mit der Axt, Willy Brandt bei seinem Kanzler-Rücktritt oder Alfred Hitchcock hinter der Tür – Lebecks Fotos hielten große Momente des 20. Jahrhunderts fest. Noch zu Beginn seiner Karriere gelang ihm ein außergewöhnliches Bild – ein Moment im Leben des damals 18-Jährigen Elvis Presleys. Die Aufnahme von 1953 zeigt den Superstar in Uniform als Soldat im hessischen Friedberg.

1929 in Berlin geboren, entschied Lebeck sich nach dem Studium der Völkerkunde für die Fotografie. Von seiner ersten Frau bekam er 1952 seine erste Kamera – eine einfache Retina 1a.

Er arbeitete zunächst für Heidelberger Zeitungen, die Revue und Kristall, wie es auf seiner Website heißt. Nachdem er anfangs noch angesichts der knappen Honorare an seiner Berufswahl gezweifelt hatte, schaffte er schließlich mit seinem sicheren Gespür für Augenblicke und Situationen den Durchbruch. Lebeck wechselte ins Reporterteam beim Magazin Stern, wurde Chefredakteur bei Geo und kehrte schließlich zum Stern zurück.

Für seine Arbeit wurde Robert Lebeck mehrfach ausgezeichnet: 1991 bekam er den renommierten Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie, 2002 wurde er mit dem Infinity Award ausgezeichnet, 2007 erhielt er als erster Fotograf den Henri-Nannen-Preis für sein Lebenswerk.

Sein wohl bekanntestes Bild schoss Lebeck 1960 in Leopoldville bei den Unabhängigkeitsfeiern von Belgisch Kongo. Dort hielt er den Moment fest, als ein Einheimischer dem belgischen König Baudouin seinen prächtigen Säbel entriss und freudestrahlend davonlief. "Ich habe blitzschnell fotografiert, ich wusste nicht, ob ich das Bild hatte", sagte er später in einem Interview. Das Bild wurde eine Ikone für den Niedergang der Kolonialmächte in Afrika.

[[Update 15.6.2014: Meldung durch Langfassung ersetzt]] (keh)