Fotograf löst Oberleitungssturz auf ICE in Kassel aus

Eine Stunde lang waren Hunderte Bahnreisende in einem Zug im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe gefangen, weil eine Oberleitung auf den ICE gekracht war. Verletzt wurde niemand. Schuld war nach Angaben der Bahn das Kabel eines Fotografen.

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  • dpa

Ein Fotograf hat nach Angaben der Bahn für den Sturz einer Oberleitung auf einen ICE im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe gesorgt. "Es ist ein klarer Fall von Fremdverschulden", sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstagabend in Berlin. Zuvor hatte hr-online darüber berichtet. Verletzt wurde bei dem Vorfall am Dienstagnachmittag niemand, die rund 400 Reisenden mussten aber etwa eine Stunde in dem Zug ausharren.

Der Fotograf habe ohne Genehmigung Bilder von einem Snackautomaten machen wollen und oberhalb der Gleise eine Kamera mit einem Stativ für einen Scheinwerfer samt Verlängerungskabel aufgestellt. Vermutlich fiel das Kabel auf die 15 000-Volt-Leitung und löste einen Kurzschluss aus. "Das ist ein gefährlicher Eingriff in den Eisenbahnverkehr", sagte die Bahnsprecherin.

Erst als der Strom abgestellt und die Oberleitung gesichert worden waren, konnten die Reisenden aus- und in andere Züge umsteigen. Die Gleise in Richtung Norden waren über Stunden gesperrt.

Nach Angaben der Bahnsprecherin wurde der ICE 588, der auf dem Weg von München nach Hamburg war, am Abend weggeschleppt. Anschließend wurden die Gleise wieder freigegeben. Wie hoch der entstandene Schaden ist, war zunächst unklar. (keh)