Fotoserie über Schönheits-OPs: Was Frauen sich antun

Das Blut und die Bandagen, das Schneiden und die Schmerzen: Ji Yeo porträtiert Frauen, die beim Schönheitschirurgen waren. Die Südkoreanerin fotografiert ihre Modelle direkt nach der OP - und zeigt so gewandelte Schönheitsideale und grassierenden Schönheitswahn.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Kristin Haug
Inhaltsverzeichnis

Die Fotografin Ji Yeo wurde 1985 in Südkorea geboren. Sie studierte Visual Communication Design an der Seoul National University sowie Fotografie an der Rhode Island School of Design und lebt in New York. Kristin Haug hat sie für unsere Partner-Site seen.by interviewt.

Frau Ji, Sie haben Frauen unmittelbar nach ihren Schönheitsoperationen fotografiert. Warum dieses Thema?

Ji Yeo: Als ich klein war, hat mir meine Großmutter immer gesagt, ich solle abnehmen. Alle meine Freundinnen waren dünner als ich. Ich habe mich immer als das hässliche Entlein gefühlt. In der Schule war mein größter Traum eine Schönheitsoperation. Den ganzen Körper wollte ich mir richten lassen. Als ich dann an der Uni war, habe ich mich von mehr als zwölf Chirurgen beraten lassen. Sechs Monate hat das gedauert.

Und? Haben Sie sich operieren lassen?

Ji: Irgendwann hatte ich einen Aha-Moment. Da habe ich angefangen, die OPs in Frage zu stellen. Und ich merkte, dass ich gar nicht unters Messers will. Ich hätte mein Aussehen für immer verändert. Es gibt ja kein Zurück mehr. Und wären da nicht die Gesellschaft und die Medien, würden sich die meisten Frauen gar nicht operieren lassen wollen. Vor allem in Südkorea. Alle sehen immer nur das Vorher-nachher-Ergebnis. Die meisten denken nicht an die schmerzhafte Prozedur. Deswegen möchte ich das Dazwischen zeigen und darauf aufmerksam machen, was sich Frauen alles antun. All das Blut und das Schneiden, die Implantate und das Künstliche.