Fotoverwalter digiKam 8.3.0 bringt Umzug zu Qt6 voran

Die Entwickler der quelloffenen Fotoverwaltung digiKam haben Version 8.3.0 veröffentlicht. Darin bügeln sie Fehler aus und treiben den Umzug auf Qt6 voran.

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Oberfläche von digiKam

(Bild: digiKam)

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Die Entwickler des quelloffenen Bilderverwalters digiKam haben Version 8.3.0 veröffentlicht. Darin haben sie vor allem Fehler korrigiert und weiteren Feinschliff beim Umstieg auf das Qt-6-Framework betrieben.

Der interne RAW-Decoder ist der Versionsankündigung des digiKam-Projekts zufolge auf den Stand der Quellen von Anfang Februar 2024 gehievt worden. Insbesondere um lange Zeit bestehende Bugs habe man sich demnach gekümmert. Im Bereich Internationalisierung gab es Fortschritte: digiKam und Showfoto können jetzt Beschriftungen angepasst in 61 Sprachen in der Bedienoberfläche anzeigen. Auch die Online-Dokumentation hat mehrere Übersetzungen erhalten und ist in 15 Sprachen erhältlich, darunter Chinesisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Japanisch und Spanisch.

Der Windows-Port von digiKam setzt nun nicht mehr auf Crosscompiler, sondern nutzt Microsofts VCPKG-Toolchain zur Übersetzung. Das soll die Kompatibilität und Stabilität der Anwendung verbessern. Die Windows-Version konnten die Programmierer zudem von Qt- und KDE-Frameworks der Version 5 auf die 6er-Variante umziehen. Das zog einige Fehler nach sich, die nun mit digiKam 8.3.0 behoben wurden. Bei den Linux- und macOS-Bundles, die noch mit Qt 5 laufen, soll die Migration dieses Jahr erfolgen.

Der interne Mediaplayer wurde zudem entrümpelt. Die Qt-6-Fassung nutzt jetzt QtMultimedia, während die Qt-5-Version auf das neue Framework QtAVPlayer setzt. Beide basieren auf FFMpeg für die Audio- und Video-Wiedergabe. Dadurch können keine Closed-Source-Treiber mehr durch das Betriebssystem hinzugefügt werden. Der Rausschmiss von QtAV habe viele der Langzeit-Fehler im internen Mediaplayer korrigiert. Auch das Video-Slideshow-Plug-in konnten die Entwickler verbessern. Zum Encoden von Videos kommt nun ebenfalls FFMpeg zum Einsatz, angezeigt wird das Ergebnis mit QtAVPlayer. Dabei werden nun auch Audio-Tracks unterstützt, es können Timelapse-Videos erstellt werden und das On-Screen-Display zeigt Metadaten wie Datum, Kommentare, Apertur, Objektiveigenschaften und Ähnliches an.

Das automatische Verschlagworten durch Inhaltsanalysen kam ebenfalls voran. Seit Mitte 2023 habe ein Student daran gearbeitet, mittels einer Deep-Learning-Engine mit einem vortrainierten Modell das in digiKam zu implementieren. Das resultierende Tool erstellt automatisch Schlagworte, die Nutzerinnen und Nutzer jedoch noch bestätigen müssen. Dazu seien zwei weitere Tools hinzugefügt worden. Verarbeitet werden die Bilder lokal auf dem Rechner im Hintergrund auf verfügbaren Kernen.

Die Versionsankündigung listet noch weitere kleinere Verbessserungen auf. Die digiKam-Entwickler planen demnach, im kommenden Februar das nächste Maintenance-Release zu veröffentlichen. Bis dahin soll dann das Linux-AppImage auf die jüngste Qt- und KDE-Framework-6-Version umgestellt werden wie die Windows-Version. Außerdem wollen sie die macoS-Version auf Apple Silicon portieren. Das sei auch bereits weitgehend abgeschlossen, lediglich die Packaging-Sektion müsse noch finalisiert werden. Die neuen Versionen lassen sich im KDE-Repository von digiKam herunterladen. Sie stehen dort als Quellen, 64-Bit-Linux AppImage, für Windows 10 64-Bit und neuer sowie für macOS mit Intel-CPU-Architektur (aber kompatibel mit Apple Silicon durch Nutzung von Rosetta 2) zum Herunterladen bereit.

Die Version 8.0 von digiKam erschien vor rund einem Jahr. Sie brachte den Umzug auf das Qt-6-Framework auf den Weg und rüstete Unterstützung für moderne Bildformate wie WebP, HEIF sowie JPG-XL nach.

(dmk)