Frankreich erwägt längere UMTS-Lizenzlaufzeiten
Die französische Regierung erwägt eine Kostenentlastung der Telefonkonzerne durch eine längere Laufzeit von UMTS-Lizenzen.
Die französische Regierung erwägt eine Kostenentlastung der Telefonkonzerne durch eine längere Laufzeit von UMTS-Lizenzen. Die Regierung untersuche die Möglichkeit, die Nutzungsbedingungen substanziell zu verbessern, berichtete die Wirtschaftszeitung Les Echos unter Berufung auf Quellen in der Regierung. In erster Linie gehe es dabei um die Verlängerung der Lizenzen von 15 auf 20 Jahre. Dies könnte die Erträge der Telekommunikationskonzerne um 15 bis 20 Prozent steigern. Außerdem werde eine Aufteilung der Netze geprüft, die den Lizenzinhabern eine Kostenentlastung von etwa 25 Prozent ermöglichen könnte.
Das französische Wirtschafts- und Finanzministerium schweigt sich zu den Plänen jedoch noch aus, berichtet dpa. Die Vergabe der UMTS-Lizenzen für die dritte Handy-Generation war in Frankreich zu einem Debakel für den Staat geworden, der mit einem Schlag vier Lizenzen zum festen Preis von jeweils 4,96 Milliarden Euro für 15 Jahre verpachten wollte. Es konnten im Mai jedoch nur zwei Lizenzen vergeben werden, und zwar an France Telecom/Orange sowie SFR/Cegetel (Vivendi Universal). Für die beiden anderen hatten sich auf Grund der hohen Kosten keine Interessenten gefunden. Deshalb wird ein zweiter Aufruf notwendig. Mit der Vergabe der weiteren Lizenzen wird aber frühestens im kommenden Sommer nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Frankreich gerechnet. In Deutschland sind die sechs versteigerten UMTS-Lizenzen bis zum 31. Dezember 2020 gültig. (jk)