Frankreichticket könnte im Sommer 2024 kommen, Wissing für Europaticket
Die Idee eines frankreichweiten Tickets bekam durch Staatspräsident Macron einen Schub. Dort wie im Nachbarland wird an ein grenzübergreifendes Angebot gedacht.
Ligne des Hirondelles im französischen Jura.
(Bild: SNCF / Michel Faivre)
Die Idee eines frankreichweiten Nahverkehrstickets, die der französische Staatspräsident Emmanuel Macron diese Woche wiederbelebte, nimmt offenbar schon Formen an. Verkehrsminister Clément Beaune sagte am Donnerstag im Fernsehsender France 2, er spreche bereits seit mehreren Monaten darüber mit den zuständigen Präsidenten der Regionen.
In diesen gebe es schon attraktive Angebote, nun gelte es, zunächst die überregionalen TER-Züge und Intercités einzubeziehen, später auch Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen, sagte Beaune. Das Ticket könne wie in Deutschland 49 Euro kosten, das müsse noch diskutiert werden. Ziel sei es, den "passe rail" zum kommenden Sommer einzuführen.
Vom Jugendticket zum Europaticket
Franck Leroy, Präsident der Region Grand-Est, wies auf X darauf hin, dass in diesem Sommer 20.000 Regionaltickets speziell für Menschen verkauft wurden, die jünger als 26 Jahre alt sind. Es kostet 29 Euro und gilt für alle TER-Busse und -Züge in der Region. In der liegen Städte wie Nancy, Colmar und Reims. Aus der Region heißt es, es sei geplant, den Jugendpass über die Grenze hinweg nach Rheinland-Pfalz, das Saarland und Baden-Württemberg auszudehnen.
Kurz nachdem Macron seine Idee veröffentlicht hatte, brachte der deutsche Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Idee auf, das Deutschland- mit dem Frankreichticket zu kombinieren, perspektivisch ein solches Angebot für ganz Europa aufzubauen. Macrons Vorschlag sieht Wissing als "Signal für ein modernes ÖPNV-Angebot". Auch sein französischer Amtskollege denkt daran, andere europäische Länder in ein solches Angebot einzubeziehen. Bestehende Angebote in den Regionen sollten nicht ersetzt, sondern integriert werden.
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Das Deutschlandticket gilt seit dem 1. Mai, neben Regionalzügen auch im ÖPNV. Nach jüngsten Angaben des Verbands der Verkehrsunternehmen (VDV) wurde es seitdem 11 Millionen Mal abonniert, etwa 10 Prozent davon haben es mindestens schon einmal gekündigt. In Frankreich gibt es neben dem Öffentlichen Personennahverkehr in den Städten unter anderem die Regionalbahn Transport express régional (TER) der Staatsbahn SNCF.
(anw)
