Französischer Hybrid-Superrechner soll 2009 über 300 TFLOPS erreichen

Für die Forschungseinrichtung GENCI baut Bull 2009 einen HPC-Cluster aus 1068 Intel-CPU-Knoten und 48 GPU-Applikationsbeschleunigern.

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Das französische Superrechner-Institut Grand Equipement National de Calcul Intensif (GENCI) hat zusammen mit dem (ehemaligen Atom-)Forschungsinstitut CEA (Commissariat à l'Energie Atomique) bei Bull den ersten hybriden HPC-Cluster in Europa bestellt. Südlich von Paris, in Bruyères le Châtel, steht das auch vom militärischen Zweig CEA-DAM genutzte Rechenzentrum, in dem Bull 1068 Cluster-Knoten mit jeweils acht Intel-Prozessorkernen sowie zusätzlich 48 GPU-Applikationsbeschleuniger mit jeweils 512 Kernen installieren soll. Der Superrechner wird zudem über 25 TByte Hauptspeicher und 1 PByte Festplattenspeicher verfügen.

Die CPU-Kerne sollen zusammen eine Rechenleistung von 103 TFLOPS liefern, die Grafikkarten weitere 192 TFLOPS; damit würde sich die GENCI-Installation in der Top500-Liste vor den Jülicher JUGENE schieben, aber deutlich hinter dem texanischen Ranger sowie dem Spitzenreiter BlueGene/L liegen.

Hybride Supercomputer, die Allzweck-Hauptprozessoren mit Applikationsbeschleunigern beziehungsweise Coprozessoren kombinieren, sind zurzeit ein Trend-Thema, das unter anderem die DARPA fördert. IBM baut zusammen mit AMD den Roadrunner, der Opteron- und Cell-Chips vereint. Er soll möglicherweise in der Spitze über 1 PFLOPS liefern. Auch Cray arbeitet an einer Hybrid-Architektur namens XT5h, pflegt aber auch noch XT5 und XT4, in denen nur Opterons rechnen. Sun hat in Japan den Tsubame aufgebaut, der Opterons mit ClearSpeed-Karten kombiniert.

Nach Informationen der französischen News-Webseite PC Inpact will Bull beim GENCI-HPC-Cluster die kommenden Intel-Nehalem-Serverprozessoren mit Nvidia-Tesla-Systemen kombinieren. Nvidia arbeitet mit Hochdruck am GPGPU-Konzept mit CUDA-Interface und konkurriert so mit AMDs Torrenza/Stream Processors/CTM beziehungsweise Intel Larrabee.

Bull betont derweil, dass das System unter Linux läuft und weitere Open-Source-Software wie das Cluster-Dateisystem Lustre nutzt. (ciw)