Freenet AG mit Gewinneinbruch

Die Zahl der DSL-Kunden verringerte sich im zweiten Quartal um 90.000 auf 1,10 Millionen, während die der Handy-Nutzer um 170.000 auf 5,98 Millionen anzog.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Der Telekommunikationsanbieter Freenet AG hat im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte binnen eines Jahres von 70,5 auf 53,7 Millionen Euro, wie das im TecDAX notierte Unternehmen mitteilte. Der Umsatz sackte von 467 auf 435 Millionen Euro ab und der Nettogewinn von 39,9 auf 10,2 Millionen Euro. Bereits in den vergangenen Tagen hatte sich laut dpa abgezeichnet, dass die Gesellschaft mit sinkenden Erlösen zu kämpfen hat. In einem Wertpapierprospekt hatte die Freenet AG einen Ergebniseinbruch einräumen müssen, was die Aktie unter Druck gesetzt hatte.

Die Zahl der DSL-Kunden verringerte sich im zweiten Quartal um 90.000 auf 1,10 Millionen, während die der Handy-Nutzer um 170.000 auf 5,98 Millionen anzog. Der Umsatz im Breitbandgeschäft stieg aber im Jahresvergleich von 64,8 auf 78,1 Millionen Euro, der Umsatz der Mobilfunksparte fiel dagegen von 303,1 auf 283,3 Millionen Euro. Der Hosting-Bereich (Freenet hatte Ende 2004 Strato übernommen) steigerte den Umsatz von 19,6 auf 22 Millionen Euro.

Freenet hat sein DSL-Geschäft zum Verkauf gestellt und will sich künftig auf das Mobilfunkgeschäft konzentrieren. Mit dem umstrittenen Erwerb des Serviceproviders Debitel ist Freenet zum größten Zwischenhändler von Handy-Verträgen Europas aufgestiegen. Um die weitere Strategie von Freenet und um die Unternehmensführung unter Eckhard Spoerr gibt es heftige Auseinandersetzungen, da unter anderem die Freenet-Großaktionäre United Internet und Drillisch der Konzernspitze Fehler vorwerfen. Für die Freenet-Hauptversammlung am 8. August werden daher heftige Auseinandersetzungen erwartet. (jk)