Freenet hat Debitel-Kauf abgeschlossen
Die neue Freenet ist nach der Übernahme von Debitel das drittgrößte Mobilfunk-Unternehmen in Deutschland mit etwa 19 Millionen Kunden.
Der Telekommunikationsanbieter Freenet hat den umstrittenen Kauf des Mobilfunk-Providers Debitel abgeschlossen. Der bisherige Debitel-Eigentümer, der Finanzinvestor Permira, erhielt im Gegenzug eine Beteiligung von knapp 25 Prozent an Freenet, wie das Unternehmen am Samstagabend mitteilte. Die neue Freenet ist damit das drittgrößte Mobilfunk-Unternehmen in Deutschland mit etwa 19 Millionen Kunden. Anders als die Branchenführer T-Mobile und Vodafone D2 haben allerdings weder Freenet noch Debitel ein eigenes Netz, sondern treten lediglich als Vermittler auf. Der Kaufpreis für Debitel lag nach früheren Angaben bei 1,63 Milliarden Euro inklusive Schulden.
Die Freenet-Großaktionäre United Internet und Drillisch, die ihrerseits Freenet übernehmen und zerschlagen wollen, sind damit mit ihrem Widerstand gegen die Debitel-Übernahme vorerst gescheitert. Die nächste Runde in dem Streit steht spätestens auf der Hauptversammlung am 8. August an, bei der die beiden Großaktionäre die Abberufung des kompletten Freenet-Aufsichtsrates anstreben. Nach ihrem Plan soll das Kontrollgremium anschließend neu gewählt werden und dann dem Vorstand das Vertrauen entziehen, hieß es in Medienberichten.
United Internet, der Online-Konzern mit Marken wie GMX oder 1&1, ist am DSL-Geschäft von Freenet interessiert und der Mobilfunk-Provider Drillisch an der Handy-Sparte des Konkurrenten. United Internet und Drillisch hielten bislang über eine gemeinsame Holding gut 25 Prozent an Freenet. Die Ausgabe neuer Aktien an Permira senkt diesen Anteil jedoch. Im Mai scheiterten United Internet und Debitel vor Gericht mit einem Versuch, die Debitel-Übernahme mit einer Einstweiligen Verfügung zu stoppen. (dpa) / (anw)