Freenet sieht sich vom MobilCom-Chef unterbewertet

Durch den Verkauf des 76-prozentigen Anteils an der Internet-Tochter Freenet AG könnte der Telecom-Konzern MobilCom seine Schulden erheblich reduzieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Durch den Verkauf des 76-prozentigen Anteils an der Internet-Tochter Freenet AG könnte der Telecom-Konzern MobilCom seine Schulden erheblich reduzieren. Das sagte CEO Torsten Grenz der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Denkbar sei sowohl ein kompletter als auch ein teilweiser Verkauf der Aktien an der Börse -- MobilCom werde sich aber auch nicht gegen den Verkauf an einen Konkurrenten sträuben. Bei Freenet zeigte man sich indes überrascht über die Äusserungen aus Büdelsdorf.

"Es scheint uns nicht so klug, dass Grenz einen strategischen Anteil für rund 7,50 Euro pro Aktie verkaufen möchte. Damit bewertet er unser ganzes Unternehmen auf nur 135 Millionen Euro", sagte Freenet-Sprecherin Elke Rüter gegenüber heise online. Freenet-Chef Eckhard Spoerr taxiert das Hamburger Unternehmen auf etwa 350 Millionen Euro, wobei er 100 Euro pro aktiven Einwahlkunden als "konservative Grundlage" nimmt. Diese Zahl multipliziert er mit den 3,5 Millionen aktiven Kunden, die das Freenet-Angebot nutzen. "Diese Zahl ist allerdings nicht als Kursempfehlung zu sehen", erklärte die Sprecherin.

Eine klare Präferenz dafür, wer Freenet übernehmen könnte, scheint es in der Hamburger Firmenzentrale nicht zu geben. "Wir könnten sowohl mit einem strategischen Anleger als auch mit einem großen Finanzinvestor gut leben", so Rüter. Schon seit Beginn der Krise bei MobilCom befindet sich Freenet auf der Suche nach möglichen Investoren.

Nicht einverstanden zeigten sich die Hamburger auch mit einer anderen Aussage von Grenz in dem FAZ-Gespräch. Der MobilCom-Chef hatte erklärt, sein Festnetz aufrüsten und dann an Freenet verkaufen zu wollen. Allerdings sei der Preis noch strittig. "Bereits im Mai ist ein Vorvertrag aufgesetzt worden, in dem ein Preis vereinbart wurde", stellte die Sprecherin gegenüber heise online klar. Über dessen Höhe wollte sich Rüter aber nicht weiter äußern. (tol)