Freie 3D-Entwicklungsumgebung OpenCroquet in Version 1.0 fertig gestellt

OpenCroquet dient der Erstellung von verteilten Berechnungsmodellen und insbesondere von virtuellen 3D-Welten. Im Gegensatz zu SecondLife steht OpenCroquet unter einer freien, OSI-kompatiblen Open-Source-Lizenz.

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Von
  • Markus Gälli

Ein gerade gegründetes gemeinnütziges Konsortium von akademischen und industriellen Partnern hat die freie Softwareentwicklungsumgebung OpenCroquet (Croquet SDK) in der Version 1.0 veröffentlicht. OpenCroquet dient der Erstellung von verteilten Berechnungsmodellen und insbesondere von virtuellen 3D-Welten. Im Gegensatz zu SecondLife steht OpenCroquet unter einer freien, OSI-kompatiblen Open-Source-Lizenz und ermöglicht Zusammenarbeit mittels grafischer Bedienoberfläche und zugehöriger Werkzeuge in P2P-Netzen. OpenCroquet läuft unter Mac OS X, Windows und Linux.

"Unsere Perspektive auf Software wird sich verändern", meint Patrick Scaglia, HP-Vizepräsident und Chef von HPs Imaging and Printing Group zu der Technik von OpenCroquet: "Mit OpenCroquet wird Software weniger als geräteabhängiger und mehr als persistenter und pervasiver Service gedacht werden." Der Chefentwickler des X-Window-Systems, Jim Gettys, findet zwei Aspekte von OpenCroquet besonders interessant: "Zum einen das zugrunde liegende zeitbasierte Berechnungsmodell von David Reed, zum anderen die Bereitstellung einer immersiven, verteilten und skalierbaren 3D-Umgebung – wenn man sich heutige 3D-Spiele ansieht, haben sie ein Skalierungsproblem. Daves Zeitmodell erlaubt skalierende 3-D-Welten und andere Anwendungen. Die Ideen von Croquet motivieren meine aktuelle Arbeit am X-Window-System."

Croquet baut auf der Smalltalk-Entwicklungs- und Lernumgebung Squeak auf, die mit Etoys auch auf dem "100-Dollar-Laptop" des OLPC-Projekts installiert ist. In Deutschland wird Squeak durch den gemeinnützigen Squeak e.V. vertreten.

Eine eigene Smalltalk-Entwicklungsumgebung, um in Croquet zu entwickeln, ist in Release 1 enthalten. Die Featureliste von Croquet reicht von Internet-Telephonie über den Import von 3D-Modellen aus Werkzeugen wie Blender bis hin zur Einbettung eigener proprietärer Software in 3D-Welten. Momentan stehen noch keine öffentlichen OpenCroquet-Welten zur Verfügung, eine kommerzielle Lösung, basierend auf Croquet namens "Qwaq Forums", die "virtuelle Welten zur sicheren Firmen-Kollaboration" bietet, wurde diesen Monat vorgestellt. (Dr. Markus Gälli) / (jk)