Freies 3D-Paket Blender mit Filmerfahrung

Das ausschließlich mit Hilfe freier Software entstandene Open-Movie-Projekt Elephants Dream hat auch einen seiner Hauptdarsteller, die 3D-Modellierungs- und Animationssoftware Blender, vorangebracht. Zahlreiche neue Funktionen seien während der Produktion hinzuprogrammiert worden, um den Ansprüchen der Filmemacher gerecht zu werden. Das Ergebnis der Zusammenarbeit kommt mit Version 2.42 nun auch der Nutzergemeinde zugute.

Mehr Flexibiliät und bessere Vorschauergebnisse soll die komplett überarbeitete Render-Pipeline bieten: Beispielsweise kann man nun Render-Ebenen definieren, um bestimmte Teile einer Szene – etwa Vorder- und Hintergrund – separat zu berechnen. Darüber hinaus lassen sich Szenen in Kacheln aufsplitten, wobei jede Kachel in einem eigenen Thread abgearbeitet wird. Auch das Speichermanagement wurde verbessert, um mehr als 2 GByte RAM adressieren zu können. Ein nützlicher Seiteneffekt der neuen Render-Pipeline sei die Fähigkeit, auch mit vektorbasierender Bewegungsunschärfe arbeiten zu können.

Beim Compositing von Szenen und dem Simulieren neuer Oberflächen-Materialien hilft Blenders neuer Knoten-Editor. Einen Knoten kann man sich dabei als eine Art Dialogfeld oder Palette vorstellen, die jeweils eine Eigenschaft des Materials beschreibt. Die Verknüpfungen legen fest, wie die Eigenschaften interagieren – das Ganze ergibt eine grafische Übersicht, die ein wenig an Mind Maps erinnert.

Beim Ray Tracing berechnet Blender nun die Länge jedes Strahls, um beispielsweise zu simulieren, wie Licht auf seinem Weg durch das Material gefiltert wird. Der Materialeditor kann nun auch anisotropische Oberflächen simulieren, also beispielsweise einen für gebürstetes Metall typischen Schimmer. Flüssigkeiten wiederum lässt Blender 2.42 um sich bewegende Hindernisse herumfließen. (atr)