Freitag: AMDs Gaming-CPU vor Intel-Topmodell, Umsatzplus bei Amazon und Apple
Ryzen 9800X3D vor Core 285K + Amazons KI-Investitionen + Apple-Schwäche in China + Microsoft-Plus bei Xbox & Cloud + Wahl im KI-Wettbewerb + Datenschutz-Podcast
Nach etlichen Leaks hat AMD bestätigt, dass der neue Prozessor Ryzen 9800X3D mit Stapelcache selbst Intels neues 285K-Topmodell schlagen soll. Er hat zudem ein Novum im Package. Denn der größere integrierte Pufferspeicher sitzt jetzt unter den eigentlichen CPU-Kernen, was für eine bessere Wärmeabfuhr sorgen könnte. Derweil haben etliche Großunternehmen der Technologiebranche ihre Quartalszahlen vorgelegt. Dabei wird Amazon nicht vom eigenen Sparkurs ausgebremst, im Gegenteil: Umsätze und Gewinne steigen und übertreffen die Erwartungen. Das ermöglicht Milliarden-Investitionen in KI und Rechenzentren. Apples Quartalszahlen sind hingegen eher solide, doch China bleibt ein Problem, und die EU. Im Reich der Mitte war der Umsatz leicht rückläufig und in der EU musste der iPhone-Konzern eine hohe Steuerrückzahlung leisten, weil er zuvor ungerechtfertigt indirekte Milliarden-Subventionen erhalten hatte – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Eigentlich wollte AMD den erwarteten Gaming-Champion Ryzen 9800XD erst am 7. November 2024 vorstellen, nun war es doch früher soweit. Nur in Form eines Posts auf X und per YouTube-Video hat AMDs Chef der Computing and Graphics Group, Jack Huynh, den Prozessor angekündigt. Zwei Tage zuvor waren die vollständigen Spezifikationen bereits öffentlich geworden. Davon bestätigte Huynh nur einen Teil. Der Basistakt des 9800X3D soll, so der AMD-Manager, "500 MHz über dem des Vorgängers" liegen. Zudem bietet AMD jetzt auch Übertaktungsfunktionen für die X3D-Ryzens an, was bisher nicht der Fall war. Doch auch ohne Overclocking wird der 9800X3D wieder die schnellste Gaming-CPU, sagt AMD: Ryzen 9800X3D schlägt Core Ultra 9 285K um bis zu 59%.
Amazon hat seine Verkaufszahlen und Gewinne im vergangenen Quartal erneut teilweise deutlich steigern können. Dies übertraf die Erwartungen der Börse, sodass die Aktie einen kleinen Sprung macht. Bei Online-Werbung und dem Cloud-Geschäft entsprechen die Ergebnisse den Prognosen, aber das Wachstum in diesen Bereichen ist höher als im Vorjahr und wird als positives Zeichen gesehen. Gleichzeitig erhöht Amazon seine Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) und Rechenzentren. Bemerkenswert ist, dass Amazon in Nordamerika weniger stark wächst als das internationale Geschäft. Hier wurde nach etlichen Quartalen mit Betriebsverlust ein Milliarden-Betriebsgewinn erzielt: Amazon mit deutlich höheren Gewinnen, KI-Investitionen in Milliardenhöhe.
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Auch Apple hat im dritten Quartal 2024 erneut gute Geschäfte gemacht und erreicht ein Umsatzplus von 6,1 Prozent auf 94,9 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn ging allerdings stark zurück: Er lag nur noch bei 14,7 Milliarden Dollar, nach 23 Milliarden Dollar im Vorjahr. Dafür gibt es allerdings einen triftigen Grund: Apple musste eine hohe Steuerrückzahlung in der EU leisten, nachdem der Europäische Gerichtshof letztinstanzlich entschieden hatte, dass der iPhone-Hersteller ungerechtfertigt indirekte Milliarden-Subventionen von der Republik Irland erhalten hat. Zudem schwächelt Apple in China, wo der Umsatz leicht rückläufig war, so die Apple-Zahlen: Schiebt KI das iPhone 16 an?
Quartalszahlen hat auch Microsoft vorstellt. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen alle Trends nach oben. Besonders im Gaming- und Cloud-Bereich konnte der Konzern große Gewinne einfahren. Auch Microsoft will dem Trend der Tech-Konzerne, sich zunehmend auf KI-Produkte zu fokussieren, weiter folgen. Den größten Zuwachs verzeichnete Microsoft im Gamingbereich: Bei Xbox Content- und Serviceprodukten kletterte der Umsatz um 61 Prozent nach oben, bei 53 Punkten Nettoeffekt durch die Übernahme des Videospiele-Herstellers Activision Blizzard. Die Verkaufszahlen der Xbox-Konsolen selbst sehen da schlechter aus, hier gingen die Verkäufe laut Berichten deutlich zurück: Microsoft legt Quartalsbericht mit großem Plus bei Xbox und Cloud-Produkten vor.
Zehn clevere Ideen fĂĽrs Finale: die Projekte im Ăśberblick (10 Bilder)
Die Abstimmung zum Publikumspreis des Bundeswettbewerbs KI (BWKI) ist eröffnet. Ab sofort kann sich jeder über die Projekte der Finalteilnehmer informieren und seinen persönlichen Favoriten wählen. Wir stellen die zehn Finalisten im Folgenden kurz vor; auf der BWKI-Seite finden Sie zu jedem Projekt eine ausführlichere Beschreibung und einen kurzes Präsentationsvideo. Viel Spaß beim Erkunden! Zur Auswahl stehen etwa Bee ai, das schädliche Varroamilben auf Bienen erkennt, das maschinell trainierte Bewässerungssystem Botanical bytes, die intelligente Ampelschaltung TrafficAid, ein intelligenter Kühlschrank und ein intelligenten Roboter für das Tischtennis-Training: Abstimmung über Publikumspreis des Bundeswettbewerbs KI startet.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland und Europa setzt die Politik unter Druck, aber auch den Datenschutz. Das wurde zuletzt beim Digitalgipfel der Bundesregierung in Frankfurt deutlich. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stellte dort die föderale Struktur der Datenschutzaufsicht in Frage. 16 Landesdatenschutzbehörden plus zwei in Bayern seien "ein bisschen viele". Er schlug vor, den Behörden thematische statt regionale Zuständigkeiten zuzuweisen. Im c't-Datenschutz-Podcasts erörtern wir die digitalpolitische Großwetterlage in Deutschland und Europa und schildern die Stimmung auf dem Digitalgipfel. Datenschutz als Bremsklotz der Digitalisierung ist das Thema der Auslegungssache 121: Datenschutz unter Druck.
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Auch noch wichtig:
- Ab sofort gibt es offiziell einen Thunderbird für Android. Nutzer können die Einstellungen ihres Desktop-Clients direkt importieren: Thunderbird für Android ist fertig.
- Oft sind IPv4-Adressen nur zu horrenden Preisen zu bekommen. Wer CDNs als Alternative vorschlägt, gibt das Netz den Hyperscalern preis, meint Martin Loschwitz in seinem Kommentar: Natürlich ist IPv6 notwendig – und zwar pronto!
- Ernst&Young sollte die Bücher des Serverherstellers für das abgelaufene Geschäftsjahr prüfen, stieß aber auf Ungereimtheiten. Der Aktienkurs reagierte prompt, nachdem Wirtschaftsprüfer EY das Mandat niederlegt: Kein Vertrauen mehr in Supermicro.
- Mit bis zu 16 Kernen: MacBook-Pro-Käufer müssen sich zwischen mehr und noch mehr Leistung entscheiden. Apple wertet auch das Einstiegsmodell deutlich auf: Schnellere Chips und Ports in Apples Profi-Laptop MacBook Pro 2024.
- Die MI300-Beschleuniger und Prozessoren bringen AMD ordentlich Geld ein. Der Börse reicht das aber nicht: KI boomt jetzt auch bei AMD, Gaming implodiert regelrecht.
- Ab sofort verkauft Apple keinen Mac mehr mit kargen 8 GByte Arbeitsspeicher. Der Schritt erfolgte nach viel Kritik und der Einführung leistungshungriger KI. Es ist ein spätes Einsehen bei Apple: Keine MacBooks mehr mit 8 GByte RAM.
- KI hilft Meta, sagt Mark Zuckerberg. Finanziell läuft es gut. Nur Zuckerbergs Steckenpferd kommt nicht voran: Meta meldet Rekordquartal, kündigt weiteren Rekord an.
- Vor dreieinhalb Jahren wurde in Russland gegen YouTube eine Strafe verhängt, die sich regelmäßig verdoppelt. Herausgekommen ist bereits eine fantastische Summe: 2.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Rubel Strafe gegen YouTube.
- Amazon schickt mit dem Kindle Colorsoft Signature Edition seinen ersten farbfähigen E-Book-Reader ins Rennen, zum Kaufpreis von knapp 300 Euro: Erster Eindruck von Amazons E-Reader Kindle Colorsoft mit Farbdisplay.
- Eine neue Maßnahme der US-Regierung könnte Polestar vom US-Markt fegen, einen schwedischen E-Auto-Hersteller mit US-Produktion und NASDAQ-Notierung: Elektroauto-Handelskonflikt mit China fordert globale Kollateralopfer.
- Viele Bastelideen drehen sich um die Ăśberwachung verschiedener Messwerte von Temperatur, Helligkeit und mehr. Wir geben Tipps zur Auswahl passender Sensoren: Sensoren fĂĽr Bastelprojekte und ihre Schnittstellen vorgestellt.
- Raspberry Pi OS macht die Debian-Versionssprünge mit. Das offizielle Upgrade sieht die Neuinstallation vor. Inplace-Upgrades sind aber möglich für Raspberry Pi OS: Inplace-Upgrade auf aktuelle Bookworm-Basis.
(fds)