Freitag: Apple-Store, Booking-Strafe, Spiel-Verbot, Snowden-Kritk & Impf-Hilfe

Apple ändert App-Store-Regeln + Millionenstrafe für Booking.com + Korea streicht Spielverbot + Snowden: Apple gegen Privatsphäre + Argumente gegen Impfzweifler

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2 Mädchen mit Handy

(Bild: Tony McNeill CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nach einer Sammelklage US-amerikanischer App-Entwickler lenkt Apple ein und ändert die Regeln seines App-Stores. In Russland wird das Online-Reisebüro Booking.com dagegen mit einer Millionenstrafe belegt, während Südkorea künftig auf das nächtliche Online-Spielverbot für Kinder verzichtet – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Morgen beginnt mit einem Paukenschlag in Cupertino: Apple muss das Schweigegebot über Alternativen zu seinem Bezahlsystem mit 30 Prozent Provision aufgeben. US-amerikanische App-Betreiber sollen in Zukunft ihren Kunden Bezahlwege außerhalb der App anpreisen dürfen, beispielsweise über E-Mail. Das ist Teil eines Vergleichs in einer US-Sammelklage, mit der mehrere App-Anbieter 2019 Apple verklagt haben. Nun gibt Apple ein Wenig nach, sodass App-Betreiber günstigere Bezahlwege anpreisen dürfen.

Nicht eingelenkt hat dagegen Booking.com und muss deshalb wegen Missbrauchs seiner Marktmacht in Russland umgerechnet 15 Millionen Euro Strafe zahlen. Grund ist, dass das Online-Reisebüro Beherbergungsbetriebe dazu zwingt, alle Zimmer auch über booking.com anzubieten, und das zum günstigsten Preis. Niedrigere Preise auf eigenen Websites oder bei anderen Buchungsvermittlern werden untersagt. Wegen dieser hartnäckigen Bestpreisklauseln wurde Booking.com mit einer russischen Millionenstrafe belegt.

So hoch sind die Strafen nicht für nächtliches Online-Spielen in Südkorea, aber seit zehn Jahren ist dies koreanischen Kindern untersagt. Nun wird das wieder erlaubt. Das ist Teil der geplanten Überarbeitung des Jugendschutzgesetzes. Bisher mussten Spieleanbieter dafür sorgen, dass Kinder unter 16 Jahren zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens keine Online-Spiele nutzen. Aber bald wird das nächtliche Online-Spielverbot in Südkorea gestrichen.

Streichen sollte Apple auch seine Pläne zur Einführung einer lokalen Prüfung auf Missbrauchsmaterial in Fotos, meint Edward Snowden, der Apple hier erneut scharf kritisiert: Der Hersteller schaffe damit ein Überwachungssystem, bei dem "iPhones sich selbst durchsuchen können" und zwar nach beliebigen Inhalten, die Apple vorgibt. Apple schaffe damit eine neue Welt, in der iPhones gegen ihre Besitzer arbeiten. Laut NSA-Whistleblower Edward Snowden erklärt Apple der Privatsphäre den Krieg.

Eine COVID-19-Impfung ist zwar kein Einbruch in die Privatsphäre, aber trotzdem haben viele Menschen Bedenken. Manche sind generell misstrauisch gegenüber der Regierung, manche misstrauen den frühen Impfstoffen und andere möchten erst die Auswirkungen der Massenimpfungen abwarten. Wer andere für die Impfung gewinnen will, kann daraus einiges lernen, denn bestimmte Herangehensweisen funktionieren Experten zufolge besonders gut: Wie man mit Impfzweiflern am besten redet.

Reden und überzeugen hilft in manchen Fällen nicht. So hat Amazon den ehemaligen Inhaber eines Lieferdienstes angezeigt, der für den Onlinehändler in Bayern Pakete zugestellt hatte. Gegen das Unternehmen hatten Fahrer schwere Vorwürfe erhoben. So hätten die Fahrer am Tag bis zu 270 Pakete ausliefern müssen, die zur Verfügung gestellten Fahrzeuge seien zum Teil "schrottreif" gewesen und nach Abzug der Miete für einen Schlafplatz hätten die Fahrer teilweise nur wenige Hundert Euro bekommen. Nach diesen schweren Vorwürfen hat Amazon Strafanzeige gegen den eigenen Lieferdienst gestellt.

Auch noch wichtig:

(fds)