Freitag: Browser-Plugin verdeckt mit Paypal, Ubisofts nächstes Spiel noch später
Honey-Plugin automatisch mit Paypal + Assassin's Creed Shadows nun im März + Kritik an EU-Zahlungsregeln + Küchengeräte kabellos laden + Heizdecke zum Mitnehmen
Trotz heftiger Kritik an der Funktion der Browsererweiterung "Honey" wird sie auf Apple-Geräten wie einem iPhone oder iPad automatisch mitgeliefert, wenn ein Anwender die Paypal-App installiert, ohne diesen darüber zu informieren. Immerhin ist das Plug-in nicht automatisch aktiviert und schlummert nur im Hintergrund. Ganz offen reagiert Ubisoft auf Spieler-Feedback und verschiebt den nächsten, im historischen Japan spielenden Assassin’s-Creed-Titel "Shadows" jetzt um etwas mehr als einen Monat auf März 2025. Die Entwickler versprechen, das Spiel nach teils heftiger Kritik anzupassen. Dafür benötigen sie etwas mehr Zeit, obwohl das Unternehmen selbst Fixkosten einsparen will. Derweil beklagt der Europäische Rechnungshof, dass die EU-Kommission relativ blind in die Festlegung von Kartengebühren eingreift. Dabei geht es um die Obergrenze für Entgelte zwischen Banken bei Kartenzahlungen sowie das "Aufschlagsverbot" bei Nutzung bestimmter Zahlungsinstrumente. Auch beim Open Banking hat er Fragen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Nachdem der YouTuber "MegaLag" das mutmaßlich betrügerische Geschäftsmodell des 2020 von Paypal erworbenen Browser-Plugins "Honey" aufgedeckt hatte, reißt die Kritik an der Software und dem dahinterstehenden System nicht ab. Obwohl das so ist, wird die Erweiterung für den Apple-Browser Safari auf iOS-Geräten aber weiterhin kommentarlos zusammen mit der populären App des Zahlungsanbieters installiert, wie wir jetzt überprüft haben. Sowohl auf einem iPhone als auch auf einem iPad war die Browsererweiterung in Safari vorhanden, sobald man aus dem App Store nur die Paypal-App installiert hatte. Immerhin ist das Plug-in nicht in Safari aktiviert, dafür wäre ein Nutzerzutun notwendig: Shopping-Plugin Honey wird bei iPhones weiterhin mit PayPal installiert.
Im Rahmen eines strategischen Updates für das Gesamtunternehmen hat Ubisoft die erneute Verschiebung des kommenden Spieletitels "Assassin’s Creed Shadows" verkündet. Das im Internet teilweise heftig kritisierte Spiel sollte ursprünglich Mitte November 2024 erscheinen, wurde zuvor aber bereits auf den 14. Februar dieses Jahres verschoben. Jetzt heißt es, dass der nächste Titel der Assassin’s-Creed-Serie am 20. März 2025 verfügbar sein wird. In der nun fünf Wochen längeren Zeit bis zur Veröffentlichung will die Firma das "Feedback der Fans implementieren". Viele kritisieren Ubisoft, dass die Entwickler einen farbigen Menschen im historischen Japan herausstellen: Ubisoft verschiebt "Assassin’s Creed Shadows" nach Spielerkritik erneut.
Screenshots aus "Assassin's Creed Shadows" (5 Bilder)
Der Rechtsrahmen der EU für den digitalen Zahlungsverkehr inklusive Kartenzahlungen enthält generell die richtigen Voraussetzungen für sichere, schnelle und kostengünstige Transaktionen. Problematisch sind aber Eingriffe in den Markt beim Festlegen von Preisen, insbesondere rund um Kartengebühren, und Vorgaben für den Austausch von Kontodaten im Rahmen des sogenannten Open Banking. Jetzt beklagt der Europäische Rechnungshof etwa, dass sich das sogenannte Aufschlagsverbot für Zahlungen mit Kreditkarten negativ auf die Preise auswirken könnte. Denn für Kartenzahlungen werden Händlergebühren an den Zahlungsdienstleister fällig, die Händler dann auf alle Kunden umlegen: EU-Rechnungshof moniert versteckte Aufschläge bei Kreditkartenzahlungen.
Smartphones und Kopfhörer laden längst kabellos. Jetzt macht sich das Wireless Power Consortium (WPC) daran, die Kabel aus der Küche zu verbannen. Ob Toaster, Mixer oder Kaffeemaschine: Sie alle kann Ki (hat nichts mit Künstlicher Intelligenz zu tun), so heißt die neue Technik des WPC, künftig ohne Strippe mit Strom versorgen. Anders als bei der weit verbreiteten drahtlosen Qi-Ladetechnik für Handys & Co. ist mit Ki aber nicht bei Ladeströmen von 15 Watt Schluss. Stattdessen lassen sich mit Ki bis zu 2200 Watt übertragen, genug, um quasi alle gängigen Küchengeräte mit Strom zu versorgen. Auf der CES sind erste Ki-Geräte zu sehen, sie sollen im Herbst auf den Markt kommen: Ki-Standard versorgt Küchengeräte drahtlos mit Strom.
Auf der CES wird auch das akkubetriebene Wärmepflaster Calopad gezeigt, das von Muskelschmerzen oder Krämpfen geplagte Menschen gezielt mit Tiefenwärme oder auch Kälte an verspannten Stellen versorgen kann. Der zur Schmerztherapie und Muskelregeneration empfohlene Wärmepuck der Schweizer Firma haftet mit einem Pflaster auf der Haut. Es zwirbelt wider Erwarten kaum, wenn man diesen Haftstreifen wieder entfernt; wir haben es ausprobieren. Der Controller selbst hält mit einem starken Magneten auf der flexiblen, wärmeleitenden Heizfolie, unter der wiederum eine sehr dünne Klebeschicht den Halt auf der Haut garantiert. Die hauchdünne Klebeschicht entsorgt man nach mehrmaligem Tragen: Kleine Heizdecke für unterwegs.
Auch noch wichtig:
- Was machen Stofftiere auf einer Tech-Messe? Sie stecken voller Technik und sind geduldige Begleiter für ungeduldige oder mental eingeschränkte Besitzer: Niedliche Tiere für nicht ganz so niedliche Anwendungen.
- Über 69.000 Bitcoin, die einem Darknet-Marktplatz gestohlen wurden und später konfisziert wurden, dürfen verkauft werden. Donald Trump ist aber dagegen: US-Regierung darf 69.370 Bitcoin im Milliardenwert verkaufen – Kurs sackt ab.
- Der Landflugzeugträger von XPeng AeroHT transportiert im Heck ein Helikopter-ähnliches Fluggerät. Es soll künftig Personen befördern und Verkehrsprobleme lösen: XPeng AeroHT stellt elektrischen Landflugzeugträger vor.
- Den Raspberry Pi 5 gibt es nun auch mit 16 GByte RAM, zusätzlich zu den Versionen mit 2, 4 oder 8 GByte. Der Aufpreis ist aber etwas hoch: Der teuerste Raspi kommt mit 16 GByte RAM.
- Das Infrarotfernglas Night Storm X1 von DVX soll bis zu 1200 Meter entfernte Objekte in der Nacht abbilden. Es filmt in 4K und fotografiert mit 52 Megapixeln: Nachtsichtgerät DVX Night Storm X1 mit 4K-Aufnahme.
- IT-Freelancer schätzen Freiheit und Eigenverantwortung. Die DRV wittert oft Scheinselbstständigkeit. Dorothee Wiegand ist auf den Praxistest gespannt, so ihr Kommentar zu Scheinselbstständigkeit: Gleicher Maßstab für alle!
- Überwachungstools allein reichen nicht, um die Produktivität im Homeoffice zu steigern. Hilfreicher ist es, wenn Führungskräfte den Einsatz der Tools begründen bei der Arbeit im Homeoffice: Überwachung macht Mitarbeiter unproduktiver.
- Autohersteller befürchten hohe Strafen für zu durstige Neuwagen. Doch die EU-Kommission will vorerst nichts ändern: EU will hart bleiben bei Strafen für zu hohen Spritverbrauch.
- Die Digitale Automatische Kupplung soll 100 Jahre alte Technologie ablösen. Doch ihre flächendeckende Einführung finden nicht alle sinnvoll: Neue Kupplung für Europas Güterbahnen zwischen Fortschritt und Kritik.
- In einem Blogartikel nennt ein Betroffener das Vorgehen von Kriminellen. Nachvollziehen lässt es sich nicht, womöglich hat Paypal schon reagiert: Erlaubt eine neue Phishing-Masche die Übernahme von PayPal-Konten?
(fds)