Freitag: Telekom-Chef ist sauer, X-Chefin erklärt Twitter-Umbenennung

Rebranding als Befreiung + Telekom-Chef droht + Biden verschärft Tech-Restriktionen + Patientengeheimnis geschwächt + Iranische Hacker spähen in Deutschland

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Twitter heißt nun X, dazu Text: FREITAG X Corp., Deutsche Telekom, US-Investitionen, Gesundheitsdaten & Iran

(Bild: Svet foto / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Twitter wurde jüngst in X umbenannt. Nun erklärt X-CEO Linda Yaccarino das Rebranding und spricht von Befreiung. Telekom-Chef Tim Höttges dagegen ist verärgert. Sein Konzern hat für viel Geld das eigene 5G-Handynetz im Inland verbessert und das Festnetz mit Glasfaser auf ein neues Niveau gehievt. Die Rahmenbedingungen müssen sich seiner Meinung nach ändern, sonst könnten Investitionen verstärkt ins Ausland fließen. Und die US-Regierung schränkt Investitionen in China ein – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Im Mai wurde Linda Yaccarino von Elon Musk als Twitter-Chefin eingestellt. Vor ihrem Wechsel zu Twitter hat Yaccarino mehr als elf Jahre bei der CNBC-Muttergesellschaft NBCUniversal gearbeitet und dort unter anderem das weltweite Werbegeschäft verantwortet. In einem Interview verweist Yaccarino auf die seit ihrem Jobantritt eingeführten Änderungen bei dem früheren Kurznachrichtendienst und kündigt fast im Vorbeigehen weitere Neuerungen an. Auch spricht sie über die Entscheidung von X Corp., das Twitter-Branding mit dem kleinen blauen Vogel als Logo loszuwerden, und in X umzubenennen. "Befreiung von Twitter": X-CEO Linda Yaccarino erklärt Umbenennung

Die Deutsche Telekom gibt derzeit Milliarden aus, um im deutschen Festnetz Glasfaser zu verlegen und das 5G-Handynetz auszubauen. Die Ertragsperle des Bonner Konzerns ist allerdings die US-amerikanische Tochter T-Mobile US. Noch investiere man "patriotisch", sagte Telekom-Chef Tim Höttges mit Blick auf die Inlandsinvestitionen. Zugleich stellte er klar, dass es bei den Inlandsinvestitionen zu einem Kurswechsel kommen könnte. "Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, sehen wir uns gezwungen, unsere Chancen noch stärker im Ausland zu nutzen", so Höttges. Telekom-Chef droht mit Verlagerung von Investitionen ins Ausland

US-Präsident Biden hat den Handelsstreit mit China verschärft. Nach Beschränkungen für Chinas Halbleiterindustrie will die US-Regierung den Zugang von Chinas Militär zu Technik und Kapital einschränken. Sie untersagt US-amerikanische Investitionen in wichtige chinesische Technikbranchen, wie Quantencomputer, Künstliche Intelligenz oder moderne Halbleiter. US-Firmen, die in ein breiteres Spektrum chinesischer Industrien investieren, wären ebenfalls verpflichtet, ihre Aktivitäten zu melden. Der Technik-Fortschritt Chinas stelle ein Sicherheitsrisiko dar, so das Weiße Haus. Chinas Militär: US-Regierung verbietet Investitionen in Technologie

Nach internen Anhörungen zum Entwurf des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes (GDNG) hat das Bundesgesundheitsministerium ursprünglich enthaltene Schutzregelungen zum Forschungsgeheimnis zurückgenommen. Zwei relevante Gesetzesartikel, die in einer Vorfassung vom Juni noch enthalten waren, sind im aktuellen Entwurf gestrichen. Er soll noch im August vom Kabinett gebilligt werden. Im Ergebnis werde das Patientengeheimnis deutlich geschwächt, so die umgehende Kritik. Aufgrund der so entstandenen Regelungslücke bestünden gravierende Datenschutzdefizite im Bereich E-Health. Gesetzentwurf zu Gesundheitsdaten: Abschied vom Patientengeheimnis

Iranische Dissidentenorganisationen und regierungskritische Einzelpersonen wie Juristen, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten sind auch in Deutschland von IT-Angriffen bedroht. Eine ganz spezielle Gruppe "bezaubernder Kätzchen" ("Charming Kitten") hat es darauf abgesehen, vertrauliche persönliche Informationen iranischer Oppositioneller in Deutschland zu erbeuten. Davor warnt das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in einem am Donnerstag veröffentlichten Cyber-Brief. Hinter Charming Kitten werden staatliche Hacker aus dem Umfeld der iranischen Revolutionsgarde vermutet. Verfassungsschutz: Iranische Hacker wollen Regimekritiker hierzulande ausspähen

Auch noch wichtig:

  • Ab November ist Disney+ in Deutschland mit neuer Abostruktur verfügbar. Wer 4K sehen will, muss künftig mehr zahlen – Bestandskunden kommen ungeschoren davon. Disney+: Abo wird in Deutschland teurer

(akn)