Führungskrise und Aktienrutsch beuteln T-Online

Offenbar werden bald weitere Vorstandsmitglieder von T-Online gefeuert. Die Aktien von Telekom und T-Online reagierten mit einem Kursrutsch.

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Von
  • Holger Bleich

T-Online schliddert offensichtlich immer tiefer in eine Führungskrise: Nachdem gestern der Marketing-Vorstand Ralf Eck seine Kündigung eingereicht hat, wird heftig über die Zukunft der anderen Vorstandsmitglieder spekuliert. Financial Times Deutschland und manager magazin online wollen unabhängig voneinander erfahren haben, dass Telekom-Chef Ron Sommer demnächst auch den Rest des Vorstands feuern will.

Eine Telekom-interne Quelle bestätigte gegenüber c't, dass Sommer in der Tat derzeit den Vorstand genau unter die Lupe nimmt und weitere personelle Konsequenzen folgen lassen will. Der Marketing-Fachmann Sommer wolle T-Online künftig besser in die Telekom-Konzernstrategie integrieren, hieß es.

Die Spekulationen sorgten heute für ein neues Allzeittief der T-Online-Aktie: Zeitweilig fiel der Kurs auf 23,5 Euro. Noch schlimmer hat es die T-Aktie des Mutterkonzerns erwischt. Nachdem sie gestern abend die magische 40-Euro-Marke unterschritten hatte, befand sie sich heute Morgen geradezu im freien Fall. Dafür gebe es zwar auch markttechnische Gründe, aber das offenbar bevorstehende "Stühle-Rücken" bei T-Online habe wesentlich zum Sturz der Telekom-Aktie beigetragen, meinen Börsenanalysten.

Auch die Meldung, dass das Bundeskartellamt den Kauf des Systemhauses debis durch die Telekom genehmigt hat, beeinflusste den Kurs nicht positiv. Am heutigen Donnerstag teilte die Bonner Konzernzentrale mit, dass debis in "T-Systems" umbenannt wird. Damit werde das zweitgrößte Systemhaus Europas entstehen. (hob)