Fünf Verlierer im ADAC-Kindersitztest

Der Automobilclub ADAC hat 28 Kindersitze für alle Gewichtsklassen getestet. Diesmal wurde nicht nur die Crashsicherheit überprüft sonder auch die Belastung der Sitze mit Schadstoffen

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Von
  • Gregor Hebermehl
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München, 23. Mai 2011 – Der Automobilclub ADAC hat zusammen mit der Stiftung Warentest 28 Kindersitze für alle Gewichtsklassen getestet. Diesmal wurde nicht nur die Crashsicherheit überprüft, auch die Belastung der Sitze mit Schadstoffen wurde untersucht. Dies brachte zweien der Sitze die Bewertung "mangelhaft" ein.

Laut ADAC gibt es in jeder Kategorie gute Kindersitze. Testsieger wurde der Baby-Safe Plus II SHR mit Isofix Base von Römer. Er ist für Kinder bis zu einem Gewicht von 13 Kilogramm geeignet und überzeugte mit Bestwerten in allen Kategorien. Insgesamt bekamen 15 Sitze die Note "gut", sechs wurden mit einem "befriedigend" bewertet und ein Sitz bekam nur ein "ausreichend". Dabei konnten in der Kategorie Sicherheit die meisten Sitze überzeugen. Beim Frontaufprall gab es für 13 Sitze ein "gut" oder ein "sehr gut", beim Seitenaufprall 19 Mal ein "gut" oder ein "sehr gut". Der ADAC weist darauf hin, dass ein Kindersitz mit einer Rückenstütze ausgerüstet sein sollte, da ohne eine solche Stütze die Folgen eines Seitenaufpralls schwerwiegend sein könnten.

Fünf Verlierer im ADAC-Kindersitztest (6 Bilder)

Der Sieger: Baby-Safe Plus II SHR mit Isofix Base von Römer

Problematischer waren die Ergebnisse bei der Schadstoffbelastung. Sechs der 28 Sitze enthielten in erhöhtem Maße gesundheitsschädliche Stoffe. Die Kindersitze Brevi Oki b.fix und Phil&Teds Tott-XT enthielten das Phthalat DEHP in einer Konzentration, die den gesetzlichen Grenzwert für Kinderspielzeug übersteigt. Phthalate sind Weichmacher, die Kunststoffe vor dem Zerbrechen schützen. Die beiden phthalathaltigen Produkte bekamen umgehend das Prädikat "mangelhaft". In 15 der getesteten Sitze wurden zudem Spuren von Flammschutzmitteln, Organozinn-Verbindungen und Formaldehyd gefunden. Formaldehyd verflüchtigt sich laut ADAC aber schnell und lässt sich zudem auswaschen. Allerdings rät der Automobilclub davon ab, die Sitzbezüge vom Kindersitz zu entfernen, weil dafür die Sitze teilweise demontiert werden müssen. Würden sie später wieder falsch zusammengebaut, könnten die Kindersitze ihre Schutzwirkung verlieren.

Bei 13 Sitzen wurden entweder keine oder nur äußerst geringe Spuren von Schadstoffen gefunden. Der ADAC weist darauf hin, dass es solche Kindersitze für alle Alters- und Gewichtsklassen gibt, womit gesundheitsbewussten Eltern ein umfassendes Angebot zur Verfügung steht. (imp)