Für AMDs Epyc Rome: Gigabytes neue Servermodelle
Nicht nur die Rechenpower, auch den U.2-Storage und die Außenanbindung hat Gigabyte mit dem Umstieg auf PCIe 4.0 beschleunigt.
Gigabyte hat Ende letzter Woche mit sechs neuen Systemen seine Rack- und High-Density-Server mit AMDs Epyc-Prozessoren aktualisiert. Als hervorstechendste Änderung nennt der taiwanische Hersteller den Umstieg auf Epyc 7002 (Rome) und damit PCIe Gen 4 für alle vorderen Laufwerksschächte und integrierten M.2-Steckplätze.
Außerdem verfügen die neuen Server über eine Hardware Root of Trust (RoT). Mit der Implementierung dieses Sicherheitsmoduls als SoC (Socket-on-Chip) will Gigabyte einen sicheren Startvorgang gewährleisten: Beim Einschalten eines Systems wird das Sicherheitssubsystem initialisiert, das die verschlüsselte Signatur und der SPI-Flash von BMC und BIOS auf korrupte Firmware überprüft und so vor Firmware-Angriffen schützen soll.
In den vier neuen Modellen der R-Serien erlaubt Broadcoms Tri-Mode-RAID-Adapter im Zusammenspiel mit der UBM-fähigen (Universal Backplane Management) Backplane den Betrieb von NVMe-, SAS- oder SATA-Medien in einem Laufwerksschacht. In die 1U-Modelle R152-Z33 und R182-Z93 passt ein Tri-Mode-RAID-Adapter, in die 2U-Server R272-Z34 und R282-Z94 passen zwei Adapter.
PCIe 4.0 und OCP 3.0
Für zwei Prozessoren der AMD EPYC 7002-Serie mit 32 DIMM-Steckplätzen sind die Modelle R182-Z93 (1U) und R282-Z94 (2U) ausgelegt. Die 32 DIMM-Steckplätze unterstützen bis zu 8 TByte DDR4-Speicher mit 3200 MHz. Je eine CPU und 16 DIMM-Steckplätze mit bis zu 4 TByte DDR4 bei 3200 MHz passen in die beiden Modelle R152-Z33 (1U) und R272-Z34 (2U).
Die 1- und 2-U-Server unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Speicherkapazität und der Zahl der Erweiterungssteckplätze. Die 1-U-Modelle bieten 10 Schächte für 2,5"-PCIe-Gen-4-U.2-Laufwerke an der Vorderseite, die 2-U-Modelle 24-2,5"-U.2-Schächte und zwei zusätzliche SAS/SATA-Schächte an der Rückseite.
Bei den Erweiterungs-Optionen sticht der 1-U-Server R182-Z93 hervor: Er bietet zwei PCIe-4-x16-Slots in voller Höhe und halber Länge an, außerdem einen Mezzanine-Steckplatz nach OCP 3.0 (Open Compute Project) für PCIe-4-x16 und einen Mezzanine-Steckplatz nach OCP 2.0 für PCIe-3-x8. Die anderen drei Modelle verrügen lediglich über jeweils einen PCIe-4-Slot.
Ein Gehäuse – vier Server – acht Prozessoren
Für die speziellen Anforderungen etwa beim HPC (High-Performance Computing) oder beim HCI (Hyper-Converged Infrastructure) hat Gigabyte die 2U-4-Node-Modelle der H-Serie entwickelt. Die Neuzugänge H262-Z6A und H262-Z6B können pro Knoten zwei Prozessoren der AMD-Epyc-7002-Serie und 16 DDR4-DIMMs beherbergen.
Da das Chassis des H262-Z6B nur acht Laufwerke an seiner Vorderseite zulässt, kann es durch den höheren, weniger behinderten Luftstrom auch insgesamt acht 280-W-Epyc-Prozessoren mit ausreichender Kühlung versorgen, vorausgesetzt, die Umgebungstemperatur beträgt nicht mehr als 25 °C. Dagegen erlaubt Gigabyte in dem Chassis H262-Z6A mit seinen 24 Laufwerkseinschüben insgesamt acht Epyc-Prozessoren mit bis zu 240 W bei einer Umgebungstemperatur von maximal 30 °C. In beiden Modellen lässt sich jeder Servereinschub über zwei PCIe-4-x16-Slots und einen OCP 3.0-Mezzanine-Steckplatz (Gen4 x16) erweitern. Preise nannte Gigabyte bisher keine.
(sun)