Für Dell geht es weiter abwärts
Für die PC-Hersteller ist kein Ende ihrer Absatzkrise in Sicht. Das zeigt sich auch bei Branchengröße Dell. Der Gewinn bricht ein.
Der PC-Hersteller Dell leidet immer stärker unter dem Siegeszug von Tablet-Computern und Smartphones. Im dritten Geschäftsquartal fiel der Umsatz um 11 Prozent auf 13,7 Milliarden US-Dollar (10,7 Milliarden Euro). Der Gewinn halbierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich 475 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am späten Donnerstag mitteilte.
Die Zahlen fielen noch dramatischer aus als Analysten befürchtet hatten. Einzig das Server-Geschäft konnte noch zulegen. Ansonsten standen in allen Sparten Minuszeichen. Die Aktie fiel nachbörslich um 2 Prozent. Seit Jahresbeginn hat der Anteilsschein damit mehr als ein Drittel seines Wertes eingebüßt.
Dell hatte versucht, sich mit einem Ausbau des Service- und Software-Geschäfts unabhängiger vom PC-Markt zu machen. Notebooks und Desktop-Rechner stehen aber immer noch für rund die Hälfte des Umsatzes. Ein Rückgang der Verkäufe in den beiden Sparten von zuletzt 26 Prozent beziehungsweise 8 Prozent fiel dadurch schwer ins Gewicht.
Insbesondere Privatkunden entscheiden sich immer häufiger gegen die Neuanschaffung eines PC und begnügen sich stattdessen mit ihrem Smartphone oder Tablet-Computer. Auch die unsichere Wirtschaftslage trug dazu bei. Besonders stark fiel der Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Afrika.
Unter den Konsumenten gingen die Verkäufe um 23 Prozent zurück. Bei großen Unternehmen und der öffentlichen Hand lagen die Rückgänge zwischen 8 und 11 Prozent. Beinahe stabil lief indes das Geschäft mit kleinen und mittelständischen Firmen.
Dell rechnet damit, dass im laufenden vierten Geschäftsquartal das "herausfordernde gesamtwirtschaftliche Umfeld" anhält. Entsprechend erwartet die Nummer drei der PC-Hersteller trotz Weihnachten kaum bessere Verkäufe.
In der kommenden Woche legt Hewlett-Packard seine Zwischenbilanz vor. Auch der größere Rivale hatte zuletzt unter einem Verkaufsschwund gelitten. Hinzu kamen Managementfehler. Folge bei HP ist ein massiver Stellenabbau, bei dem 29.000 Jobs wegfallen, mindestens 450 davon in Deutschland. (anw)