Fujitsu-Siemens stellt Thin Clients mit Transmeta-Prozessor vor

Fujitsu-Siemens erweitert seine Thin-Client-Baureihe Futro um drei Modelle mit 800-MHz-Crusoe-Prozessoren von Transmeta.

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Fujitsu-Siemens erweitert seine Thin-Client-Baureihe Futro um drei Modelle mit 800-MHz-Crusoe-Prozessoren von Transmeta. Alle drei Futro-S-Typen sollen sich mit 25 Watt (sekundärseitiger) Leistungsaufnahme begnügen und kommen ohne Kühlerventilatoren aus. Weil sie auch keine Festplatten besitzen, arbeiten sie völlig geräuschlos.

Als Betriebssysteme sind eLux NG und beim Top-Modell Futro S230 auch Windows XP Embedded in einem Flash-Speicher mit 32 bis 256 MByte Kapazität vorinstalliert. Als Arbeitsspeicher sind 128 bis 256 MByte DDR-SDRAM vorgesehen. Als Schnittstellen stehen außer der für Thin Clients obligatorischen (100-MBit/s-)LAN-Buchse vier USB-2.0-Ports, diverse Audio-Anschlüsse und auch noch PS/2-, RS-232- und Parallelports bereit. Die maximale Auflösung des analogen Monitoranschluss erreicht 1600 x 1200 Bildpunkte bei 85 Hz Wiederholfrequenz. Über einen PCI-Steckplatz lassen sich die Geräte erweitern, mit externen oder in spezielle USB-Tastaturen eingebauten Chipkarten-Lesern lässt sich der Zugriff auf die Thin Clients per SmartCard schützen.

Den tatsächlichen Brutto-Leistungsbedarf im Betrieb nennt Fujitsu-Siemens (FSC) zwar nicht genau, spezifiziert aber die Leistungsabgabe des integrierten Weitbereichsnetzteils mit maximal 25 Watt; für die Futro-B-Baureihe mit VIA-C3-Prozessoren gibt FSC 36 Watt an. Zum Vergleich: Die größeren Futro-C-Geräte mit Celeron- oder Pentium-4-Prozessoren von Intel haben ein 134-Watt-Netzteil, sollen aber im typischen Betrieb weniger als 30 Watt Maximalleistung aufnehmen.

Die S-Futros sind ab knapp 500 Euro zu haben und konkurrieren beispielsweise mit Thin Clients von HP (dort sind bereits Transmeta-Efficeon-Prozessoren verfügbar), Sun oder Wyse und kleineren Spezialanbietern wie Affirmative, ComputerLab, IGEL, IIE, Levigo, Maxspeed, NCD oder Thintune. Thin-Client-taugliche Hardware bauen mittlerweile auch viele taiwanische Hersteller, darunter Biostar, Expert Electronic, Lex System, Teco oder Termtek.

Im Vergleich zum PC-Markt mit prognostizierten 175 Millionen verkauften Geräten in diesem Jahr ist der Thin-Client-Sektor allerdings winzig: Laut IDC wurden 2003 rund 1,5 Millionen der kleinen Kistchen verkauft. Doch das Wachstum soll mit fast 23 Prozent jährlich geradezu stürmisch verlaufen, sodass 2007 bereits 3,4 Millionen Thin Clients weltweit verkauft werden. IBM hat dennoch vor zwei Jahren seine eigenen NetVista-Thin-Client-Baureihe eingestellt und verweist jetzt auf Neoware.

Neben kommerziellen Thin-Client-Servern wie Windows Server 2003, Citrix Metaframe, Tarantella oder Sun Ray gibt es auch freie Lösungen, beispielsweise das Linux Terminal Server Project, LDC/DXS oder Goto/Gosa. Einen ganz anderen Ansatz verfolgen Lösungen von HP und ClearCube, die eigenständige, miniaturisierte PCs an einem zentralen Ort zusammenfassen und den Zugriff darauf über Büro-Terminals ermöglichen. (ciw)