Funktionsverlust abseits der EU: Apple-Geosperre für alternative iPhone-Läden

iPhone-Nutzern gewährt Apple auf längeren Reisen außerhalb der EU nur eine Schonfrist, bis App-Läden nicht mehr richtig arbeiten. Das schlägt auf Apps durch.

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Mann am Flughafen hält iPhone in der Hand

(Bild: TravnikovStudio/Shutterstock.com)

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Mit iOS 17.4 hat Apple am Dienstag das iPhone-Betriebssystem geöffnet, um die neuen Vorgaben des Gesetzes über digitale Märkte in Europa zu erfüllen. Sideloading respektive die Option, alternative App-Marktplätze zu installieren, bleibt dabei klar auf Kunden in der Europäischen Union begrenzt – und auf das iPhone. Das iPad muss Apple nach aktuellem Stand nicht öffnen, das könnte sich jedoch noch ändern.

Um App-Marktplätze einzuspielen und darüber anschließend Apps außerhalb von Apples App Stores laden zu können, müssen Nutzer sich physisch in einem der 27 EU-Mitgliedsstaaten aufhalten, wie das Unternehmen mitteilte. Obendrein muss die Region der verwendeten Apple-ID einem dieser Länder zugeordnet sein. Der aktuelle Aufenthaltsort werde dafür nur lokal auf dem iPhone erfasst und von Apple nicht gesammelt, heißt es in dem Dokument. Der Konzern erhalte nur einen "Indikator für die Qualifikation". Wie der Standort technisch ermittelt wird, lässt Apple offen.

Bei kurzen Reisen in Nicht-EU-Länder sollen alternative App-Marktplätze weiter funktionieren, aber nur innerhalb einer "Übergangsfrist". Läuft diese ab, verlieren die alternativen App-Läden Funktionen, schreibt Apple. Neue Marktplätze lassen sich dann nicht mehr installieren. Aus den App-Store-Alternativen bezogene Apps funktionieren zwar weiterhin, erhalten aber keine Updates durch den jeweiligen Marktplatz mehr. Wie lang diese Übergangsfrist ist, bleibt vorerst unbeantwortet.

Update

Neue Apps und neue App-Marktplätze lassen sich nur innerhalb der EU-Länder installieren. Auf Reisen außerhalb der EU können App-Marktplätze mit einer Gnadenfrist von 30 Tagen weiter Updates ausliefern, wie Apple inzwischen ergänzte.

EU-Nutzer sollten sich auf längeren Auslandsreisen jedenfalls auf Probleme einstellen. Für Entwickler dürfte der Support-Aufwand steigen, denn dort landen voraussichtlich die Anfragen verärgerter Kunden, die keine Updates mehr erhalten. Unklar ist noch, wie zuverlässig Apples Standortbestimmung letztlich arbeitet – etwa in Grenznähe der Schweiz.

Für Verwunderung sorgt aktuell, dass der Update-Beschreibungstext für iOS 17.4 bei manchen Nutzern den Hinweis auf die alternativen App-Marktplätze anzeigt – bei anderen jedoch nicht, obwohl diese sich offensichtlich auch in einem EU-Land befinden.

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(lbe)