Fusion mit O2: E-Plus-Chef führt den neuen Mobilfunkriesen

Der bisherige E-Plus-CEO Torsten Dirks wird wie erwartet auch den durch die Fusion mit O2 entstehenden neuen deutschen Mobilfunknetzbetreiber leiten. Ihm stehen zwei erfahrene O2-Manager zur Seite.

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Der bisherige E-Plus-Chef Torsten Dirks wird den durch die Fusion von O2 und E-Plus entstehenden neuen deutschen Mobilfunkriesen führen. Der Aufsichtsrat von Telefónica Deutschland hat kurz nach der Genehmigung durch die EU-Kommission am Mittwoch Dirks zum Vorsitzenden des Vorstands des gemeinsamen Unternehmens berufen. Ihm zur Seite stehen die O2-Manager Rachel Empey als Finanzchefin (CFO) und Markus Haas als Leiter des operativen Geschäfts (COO).

Torsten Dirks (großes Bild) wird neuer CEO von Telefónica Deutschland. CFO und COO bleiben Rachel Empey und Markus Haas.

(Bild: E-Plus/Telefónica Deutschland/heise online)

Der künftige Telefónica-Vorstand wird das Unternehmen nach dem Zusammenschluss, der im dritten Quartal erwartet wird, leiten. "Ich freue mich sehr darauf, mit meinen beiden künftigen Vorstandskollegen und mit den engagierten Mitarbeitern beider Unternehmen die starke neue Kraft im deutschen Telekommunikationsmarkt zu schaffen", erklärte Dirks, über dessen Berufung bereits spekuliert worden war.

Dirks ist Diplomingenieur und seit 1996 bei E-Plus. Dort hatte er verschiedene Management-Positionen inne und ist seit 2007 CEO. Seit 2011 sitzt er zudem im Vorstand von KPN. Bis zum Abschluss des Erwerbs wird er CEO der E-Plus Gruppe bleiben. Haas und Empey hatten seit dem überraschenden Rücktritt von CEO René Schuster zu Jahresbeginn die Geschäfte bei Telefónica Deutschland geführt.

Der Sitz des gemeinsamen Unternehmens soll München sein. Telefónica Deutschland beschäftigt rund 6000 Menschen, die E-Plus-Gruppe hat insgesamt 4000 Mitarbeiter. Wie es mit denen weitergeht, ist noch offen. Erst kommt die Fusion: "Über die weitere Entwicklung der Standorte wird in der Zeit nach Vollzug des Erwerbs entschieden", heißt es dazu bei Telefónica.

Die Deutsche Telekom hat mit dem Zusammenschluss von Telefónica O2 und E-Plus grundsätzlich kein Problem. Auf dem zersplitterten Markt in Europa sei eine weitere Bereinigung nötig, sagte Deutschland-Chef Niek Jan van Damme am Mittwoch. Unternehmen müssten Größenvorteile nutzen können, um den teuren Bau von schnellen Netzen voranzutreiben.

Als unzureichend bezeichnete van Damme aber die Auflagen für den Deal durch die EU-Wettbewerbshüter: Die Fusion erzeuge ein "massives Ungleichgewicht bei Frequenzen" und die Stärkung von Anbietern ohne eigene Netze sei ein falsches Signal. Der Fokus sollte darauf liegen, den Netzausbau voranzutreiben, betonte der Manager. (vbr)