GCompris 4.0 mit acht neuen Lernprogrammen

GCompris versammelt zahlreiche Bildungsprogramme fĂĽr Kinder unter einem Dach. Die Version 4.0 bringt acht neue Anwendungen mit.

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Screenshot vom GCompris HauptmenĂĽ

(Bild: Screenshot / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Tim SchĂĽrmann
Inhaltsverzeichnis

Das jetzt erschienene GCompris 4.0 bringt acht neue Lernspiele mit. Das Paket enthält damit 190 verschiedene Lernprogramme. Die Anpassung der Grafiken an die Vorgaben der Entwickler ist nun abgeschlossen – neun Jahre hat die einheitliche Optik gebraucht. An neu unterstützten Sprachen kommen zudem Bulgarisch, Galicisch und Swahili dazu.

GCompris richtet sich an Kinder zwischen zwei und zehn Jahren. Während Kleinkinder mit der Software etwa das Erkennen von Formen und Farben üben, lernen Vor- und Grundschüler spielerisch Rechnen und Schreiben. Die Lernsoftware vermittelt auch naturwissenschaftliche Grundlagen. Sie erklärt etwa anschaulich den natürlichen Wasserkreislauf, die Gravitation oder die Funktionsweise von analogen Elektronikschaltungen. Mit dabei sind Spiele, die das logische Denken schulen. So muss sich der Nachwuchs Bilder merken oder den Weg aus einem Labyrinth finden. Eher für größere Kinder ist das mitgelieferte Schachspiel gedacht.

Die einfach aufgebaute Bedienoberfläche setzt an einem PC lediglich die Beherrschung einer Maus voraus. An Tablets oder Smartphones genügt Antippen. Im Hauptmenü wählen die Kinder anhand von Symbolen eines der Lernprogramme aus, die GCompris Aktivitäten (Activities) nennt. Die Sprachausgabe hilft jüngeren Kindern, die noch nicht lesen können oder es gerade lernen.

Die acht neuen Aktivitäten in GCompris 4.0 decken mehrere Themenbereiche und unterschiedliche Wissensstände ab. An kleinere Kinder richtet sich die Aktivität Frieze. In ihr gilt es, ein Muster aus Kreisen und Rauten nachzubauen, indem man in der richtigen Reihenfolge die passenden Symbole antippt. Dies übt das Erkennen von Formen, Farben und Größenverhältnissen.

Bei Frieze muss man lediglich eine Symbolreihe nachbauen. Bei späteren Aufgaben ist insbesondere bei den unterschiedlichen Größen Augenmaß gefordert.

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

Grundschüler verbessern mit "Grammar Classes" als auch "Grammar Analysis" ihre Grammatik. Die Aktivitäten präsentieren einen Satz und fragen dazu grammatisches Wissen ab. So müssen Kinder beispielsweise alle Substantive markieren. "Grammar Analysis" fordert, gleich mehrere Bestandteile des Satzes zu identifizieren, wie etwa alle Substantive nebst den Bestimmungswörtern.

In der Aktivität "Grammar Analysis" müssen die Kinder alle Substantive mit einem schwarzen Dreieck markieren.

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

Die weiteren neuen Aktivitäten drehen sich um Zahlen und das Rechnen. Während "Calcdoku" an Sokudo angelehnte Rätsel stellt, müssen die Kinder bei "Guess 24" eine Gleichung zusammenklicken, die genau die Zahl 24 ergibt. Das Zählen schulen "Read a graduated line" und "Use a graduated line". Beide Aktivitäten präsentieren einen Zahlenstrahl, auf dem die Kinder eine fehlende Zahl ergänzen oder eine vorgegebene Zahl korrekt platzieren müssen. Bei "Adjacent numbers" gilt es schließlich noch eine Zahlenreihe fortzusetzen – oder ihren Anfang zu erraten.

"Calcdoku" funktioniert wie ein herkömmliches Soduko, fügt dem aber noch Rechenregeln hinzu.

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

GCompris spricht mittlerweile fast durchgehend Deutsch. Zu den wenigen Ausnahmen zählen allerdings auch sämtliche neuen Aktivitäten, die bislang nur in einer englischen Fassung vorliegen. Es dürfte allerdings nicht lange dauern, bis auch sie eine deutsche Übersetzung erhalten.

GCompris 4.0 steht als Installationspaket für Windows, macOS und Linux sowie als Android-App zum Download bereit. Windows-Nutzer können die Software bequem aus dem Windows Store beziehen, die Android-App findet sich in Googles Play Store oder auf F-Droid. GCompris läuft im Vollbildmodus und passt sich dabei automatisch an die vorhandene Bildschirmgröße an.

Wer im Internet nach Informationen und Anleitungen zu GCompris sucht, stolpert womöglich über höhere Versionsnummern. In der Vergangenheit haben die Entwickler das Versionsnummernschema von GCompris zweimal geändert. So setzte sich zunächst ab 2011 die Versionsnummer aus dem Jahr und dem Monat der Veröffentlichung zusammen, etwa "GCompris 11.09". Mit dem Umstieg auf das Qt Framework haben die Programmierer das ursprüngliche Zählschema wieder eingeführt und von vorne neu gezählt: Das führte zu der kuriosen Situation, dass 20 Jahre nach dem Start des Projekts erneut eine Version 1.0 erschien. Bei heise online findet sich etwa die Meldung zur Version 9.0 aus dem Jahre 2010. In jedem Fall finden Sie auf der Website des GCompris-Projekts sowie in den App-Stores stets die aktuelle Fassung.

(dmk)