GNOME 2.14 ist da

Pünktlich zum angekündigten Termin ist die neue Version des Unix- und Linux-Desktops erschienen.

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Von
  • Alexandra Kleijn

Mit der neuen Version 2.14 von GNOME soll der Unix/Linux-Desktop vor allem schneller werden als sein Vorgänger 2.12. Dafür sorgt eine neue Speicherverwaltung in einigen der GNOME-Bibliotheken. Die plattformunabhängige Vektorgrafik-Bibliothek Cairo, die unter anderem auch Bestandteil des Mozilla-Browsers Firefox 2.0 sein wird, soll den Desktop ebenfalls beschleunigen und zudem die Darstellung von Schriften verbessern. GNOMEs Fenstermanager Metacity unterstützt nun 3D-Effekte, Fenster mit Schlagschatten und sanft ein- und ausgeblendete Menus. Die Effekte setzen allerdings noch eine Entwicklerversion des X-Servers von X.org voraus, sodass dieses Eye Candy standardmäßig deaktiviert ist.

Mit Beagle bietet das neue GNOME eine Volltextsuchfunktion, die eine Vielzahl von Datei-Formaten erfasst und die Suchergebnisse auf Wunsch für eine spätere Verwendung in virtuellen Ordnern speichert. Die Videokonferenzsoftware GNOME Meeting hat die Version 2.0 erreicht und heißt nun Ekiga. Das Programm kann auf Daten aus dem Adressbuch von Evolution und auf LDAP-Verzeichnisse zugreifen. Der Hilfebrowser Yelp zeigt jetzt auch man- und info-Seiten an. Das neue Panel-Applet Deskbar soll helfen, Anwendungen, Bookmarks, Notizen und andere Informationen übersichtlicher als im traditionellen Startmenü zu organisieren. Das E-Mail- und PIM-Programm Evolution und der GNOME-Standardeditor Gedit wurden in Details verbessert.

Zwei neue Administrationswerkzeuge sollen den Einsatz von GNOME in Unternehmensumgebungen erleichtern. Mit Pessulus, einem Lockdown-Editor, kann ein Systemverwalter einzelne Funktionen und Programme des Desktops für Anwender sperren. Damit lassen sich zum Beispiel das Starten eines Terminalprogramms oder das Anpassen der Arbeitsumgebung unterbinden. Das Tool verwandelt aber auch einen GNOME-Desktop mit wenigen Handgriffen in ein Kiosk-System. Das von Red Hat entwickelte Sabayon ist ein Werkzeug, mit dem Benutzerprofile und Gruppenrichtlinien zentral vergeben und verwaltet werden können.

In die Community-Distribution von Red Hat, Fedora Core, die am kommenden Montag in der Version 5 erscheinen soll, ist der neue GNOME-Desktop bereits integriert. Auch das für April geplante Ubuntu Linux 6.04 ("Dapper Drake"), das auf GNOME als Standard-Desktop setzt, will die neue Version der grafischen Oberfläche mitliefern. (akl)