GNU-Updates für GCC, die C-Bibliothek und die Binutils
Neben dem letzten GCC der 4er-Serie gibt es frische Binutils und die C Library in Version 2.24. Statt auf neue Funktionen konzentrieren sich die Releases vor allem auf Bugfixes und das Abschneiden alter Zöpfe.
Während die GNU Compiler Collection (GCC) seit April auf Releasestand 6.x ist, hat das Team bisher die 4er-Serie weiter gepflegt. Die diese Woche erschienene Version 4.9.4 ist allerdings laut der Ankündigung auf der offiziellen Mailingliste das letzte Release des 4.9-Zweigs. Insgesamt sind seit 4.9.3 demnach 159 Bugfixes eingeflossen, die zum Teil schwerwiegende Fehler beheben. Neue Funktionen gibt es erwartungsgemäß nicht.
Aufräumarbeiten in der Bibliothek
Die ebenfalls frische GNU C Library 2.24 räumt vor allem mit alten Funktionen auf, die bisher als deprecated (überholt) gekennzeichnet waren. Dazu gehört unter anderem mit der --old-style-Option ein Relikt, das laut der Ankündigung seit 16 Jahren keine praktische Funktion mehr hat. Der veraltete Datentyp union wait, der aus Kompatibiliätsgründen mit BSD-Unix existiert, gilt sogar bereits seit 1990 als überholt und ist nun verschwunden. Entwickler sollen ihn schlicht durch int ersetzen. Neu ist die MERGE-Option für NSS (Name Service Switch), die dazu dient, entfernte Benutzerverzeichnisse in lokale zusammenzuführen.
Da aller guten Dinge drei sind, hat das GNU-Projekt auch die Binutils auf Version 2.27 erneuert. Die Sammlung umfasst zahlreiche Werkzeuge, von denen der GNU-Assembler as beziehungsweise gas und der GNU-Linker ld die bekanntesten sind. Ersterer hat einige neue Optionen und Standardvorgaben erhalten und Letzterer bietet ebenfalls einige zusätzlichen Optionen.
Die Projektseiten der Binutils, der GNU C Library und von GCC 4.9.x enthalten weitere Details sowie Links zu den jeweiligen Werkzeugen. (rme)