GTX 480M: Fermi-Grafikchip für Notebooks

Nvidia stellt mit dem High-End-Grafikchip GeForce GTX 480M seinen ersten 3D-Beschleuniger auf Fermin-Basis für Notebooks vor. Erste damit ausgestattete Geräte sollen bereits im Juni erhältlich sein.

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Von
  • Florian Müssig

Nachdem AMD/ATI bereits im Januar seine Notebook-Grafikchips auf DirectX 11 umgestellt hat, folgt nun Nvidia: Der GeForce GTX 480M ist der erste Mobil-Ableger des Fermi-Chips GF100. Im Vergleich zum GeForce GTX 480 (ohne M im Namen) für Desktop-PCs wurden die Spezifikationen deutlich heruntergeschraubt, denn der Notebook-Chip hat nur 352 statt 480 Shader – einen solchen 3D-Chip wird Nvidia wohl Anfang Juni zur Computex als GeForce GTX 465 vorstellen.

An die Leistung des GTX 465 oder gar des GTX 480 kommt der GTX 480M nicht heran, denn er läuft mit deutlich niedrigeren Taktraten (Chip: 425 MHz, Shader: 850 MHz, RAM: 1200 MHz). Trotzdem dürfte Nvidias Behauptung, dass der GTX 480M der schnellste Notebook-Grafikchip ist, stimmen, denn die bislang schnellsten 3D-Chips wie der Mobility Radeon HD 5870 und der GeForce GTX 285M entsprechen technisch den Desktop-Chips Radeon HD 5770 beziehungsweise GeForce GTS 250.

Die niedrigen Taktraten waren wohl nötig, um die Abwärme des stromhungrigen Fermi-Chips überhaupt in einen Notebook-kompatiblen Rahmen zu bekommen, doch mit Ruhm kann sich der Mobil-Neuling nicht bekleckern: Er verbrät bis zu 100 Watt und damit deutlich mehr als alle bisherigen mobilen Highend-Chips, die sich 50 bis 75 Watt genehmigen. Zum Vergleich: Die leistungsstarken Core-i-Prozessoren geben sich mit bis zu 35 Watt zufrieden.

Damit passt der GeForce GTX 480M wegen der aufwendigen Kühlung nur in große, schwere Notebooks mit 17- oder 18-Zoll-Bildschirm, die unter Rechenlast sehr laut werden; lange Laufzeiten darf man nicht erwarten. Zu den ersten Geräten gehören die Barebones D901F und X8100 des OEM-Herstellers Clevo, die hierzulande von kleinen Notebook-Anbietern wie Bullman, Cyber-System, DevilTech, Nexoc oder Schenker Notebook unter eigenen Namen vertrieben werden. Diese wollen ab Mitte Juni mit dem Verkauf beginnen, doch günstig wird das Gaming-Vergnügen nicht: In vernünftigen Konfigurationen dürften die Preise die 3000-Euro-Marke locker übersteigen. (mue)