GVU meldet Erfolge im Kampf gegen illegale Kopien

Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen kommt auch durch detektivische Kleinarbeit Anbietern von illegalen Kopien auf die Spur, geht aus dem Halbjahresbericht des Vereins hervor.

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"Wo auch immer Filme oder Entertainment-Software illegal verbreitet wird, ist die GVU nicht weit." So lautet das Fazit der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen für das erste Halbjahr 2005. Die Früchte ihrer Arbeit seien 1391 eingeleitete Strafverfahren und die Durchsuchung von 1006 privaten Haushalten, Firmenbüros und Industrieanlagen, an denen GVU-Ermittler beteiligt gewesen seien. "Neben Tatwerkzeugen wie Computeranlagen und Brennern konnten insgesamt 290.550 Raubkopien sichergestellt werden", heißt es in einer Mitteilung des Vereins, der im Auftrag der Filmbranche und der Entertainmentsoftware-Industrie arbeitet.

Wie die Arbeit der GVU-Ermittler im Einzelnen aussieht, wird anhand des Falles eines Mannes geschildert, der in einem Anzeigenblatt in der Rubrik Videos/Videocassetten/DVDs Kinofilme wie Fluch der Karibik und Terminator III für je 5 Euro angeboten habe. Diese Filme seien zu der Zeit auf dem legalen Markt als DVD oder VHS nicht erhältlich gewesen. Die GVU habe sich über die angegebene Handynummer bei dem Mann gemeldet. Einen Tag später habe der Anbieter dem verdeckten Ermittler einige Filme und eine Angebotsliste mit etwa 100 weiteren Titeln übergeben. Nach einem zweiten Testkauf habe der GVU-Mann den Verdächtigen beschattet, seine Adresse festgestellt und Strafantrag gestellt. Bei der Durchsuchung sei ein Archiv von knapp 400 Datenträgern mit Filmen sichergestellt worden.

Die GVU war in diesem Jahr unter anderem auch bei Hausdurchsuchungen beteiligt, die sich gegen die deutsche "Release Group" Flatline (FTL) richtete. Im Jahr 2004 erregten Festnahmen im Zusammenhang mit dem Vorgehen gegen FTPWelt.com zumindest in der Warez-Szene Aufsehen. (anw)