Galileo-Projekt wird noch teurer

Das europäische Konkurrenzprojekt zum amerikanischen GPS-System wird möglicherweise mindestens 1,5 Milliarden Euro teurer als bislang angenommen. Im schlimmsten Fall könnten die Gesamtkosten auf insgesamt 10 Milliarden Euro ansteigen.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Nach viel Hickhack um das geplante Satellitennavigationssystem Galileo gibt es nun eine neue Hiobsbotschaft: Wie der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe berichtet, soll das größte europäische Raumfahrtprojekt der Geschichte statt der bislang bereits veranschlagten 3,4 Milliarden mindestens 5, womöglich sogar 10 Milliarden Euro kosten. Galileo soll dem sehr populären US-amerikanischen GPS-System Konkurrenz machen und den Europäern eine gewisse Unabhängigkeit in puncto Satellitennavigation verschaffen.

Auch der deutschen Regierung soll ein Gutachten vorliegen, nach dem die Kosten des Projekts selbst unter optimalen Bedingungen um "mindestens 1,5 Milliarden Euro" steigen werden. Erst vor wenigen Wochen wurde unter den 27 beteiligten EU-Staaten mühsam ein Kompromiss ausgehandelt. Danach sei die Entwicklungsphase des Projekts mit seinen 26 um die Erde kreisenden Satelliten zwar abgeschlossen und bezahlt. Tatsächlich fehle aber "technisch noch eine Menge", zitiert der Spiegel einen Galileo-Spezialisten. Auch wenn die Kosten noch weiter explodieren würden, sind manche beteiligten Firmen, Staaten und EU-Kommissare davon überzeugt, dass das Projekt dennoch nicht eingestellt wird. (jkj)