Gameduino2: Arduino-Spielerei
Der Gameduino geht in die zweite Runde. Lag der Fokus der ersten Version des Aufsteckboards noch auf Retrogames, so präsentiert sich der Gameduino2 als moderne Spielekonsole.
- Olaf Göllner
Nach dem Erfolg des Gameduino hat sein Erfinder James Bowman nun ein Kickstarter-Projekt für den Nachfolger gestartet. Der Gameduino2 ist ebenfalls ein Arduino-kompatibles Shield und verwandelt das beliebte Entwickler-Board in eine vollwertige Spielekonsole.
Herzstück ist ein FT800-Mikrocontroller von FTDI mit integrierter Video-Engine, der auch die Audiodaten verarbeitet und das Touch-Display steuert. Zusätzlich verfügt der Gameduino2 über einen Kopfhörerausgang, Beschleunigungssensor, Micro-SD-Slot und 4,3-Zoll-Touchdisplay. Der Preis liegt bei 73 US-Dollar inklusive Versandkosten.
Die Video-Ausgabe unterstützt WQVGA mit einer Auflösung von 480×272 Bildpunkten. Intern werden die Bilddaten von der GPU mit 32 Bit Farbtiefe berechnet (jeweils acht Bit für die RGBA-Kanäle), extern liefert der FT800 dann ein RGB-6,6,6-Signal zurück. Weitere Features sind 256 KByte Grafikspeicher, Hardwarebeschleunigung für das Laden von JPEG-Grafiken und 16x-Antialiasing für Vektorgrafik. Die Grafikengine stellt bis zu 2000 Sprites ohne Größenbeschränkung gleichzeitig dar und erlaubt ihre Rotation und Zoom-Funktion mit bilinearer Interpolation.
Die Spiele lassen sich mit einem OpenGL-ähnlichen Befehlssatz programmieren. Auf der Webseite finden sich dazu bereits zahlreiche Beispiele mitsamt ihrem Quellcode. Hardware und Software sind beim Gameduino2 quelloffen. Ein Level-Shifter für 3,3 und 5 Volt sorgt dafür, dass alte und neue Arduino-Boards zum Shield kompatibel sind. Da die komplette Hardware bereits fertig entwickelt und getestet ist, liefert Bowman den Gameduino2 voraussichtlich bereits im Dezember aus. (ogo)