"Gamergate" wird möglicherweise mit Scarlett Johansson verfilmt

Die noch nicht veröffentlichten Memoiren der Spiele-Entwicklerin Zoe Quinn sollen als Grundlage für einen Film über "Gamergate" dienen. Als mögliche Besetzung für die Protagonistin wird Scarlett Johansson gehandelt.

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Scarlett Johansson

(Bild: dpa, Andrew Gombert/epa)

Lesezeit: 2 Min.

Die frühere Sony-Vorstandsvorsitzende Amy Pascal plant einen Film über Gamergate zu produzieren, wie das Filmwirtschafts-Onlinemagazin Deadline.com berichtet. Die Rolle der Entwicklerin Zoe Quinn soll möglicherweise Scarlett Johansson übernehmen. Quinns für September nächsten Jahres angekündigte Memoiren mit dem Titel "Crash Override: How To Save The Internet" sollen als Grundlage für den Film dienen. Scarlett Johansson sei eine von mehreren Schauspielerinnen, die Interesse gezeigt hätten, Quinns Rolle im Film zu übernehmen. Mehrere Studios hatten um die Filmrechte an Quinns Buch gerungen; das Rennen hatte schließlich Amy Pascals Studio "Pascal Pictures" gemacht.

Die unter dem Motto "Gamergate" zusammengefasste frauenfeindliche Welle von Anfeindungen und Drohungen im Netz hatte im letzten Jahr hohe Wellen geschlagen. Einer der Auslöser dürfte die von der feministischen Medienkritikerin Anita Sarkeesian angestoßene Debatte über sexistische Stereotypen in Videospielen gewesen sein. Bei der Crowdfinanzierungs-Kampagne von Sarkeesians fünfteiliger Video-Dokumentarreihe "Tropes vs. Women in Video Games“ kamen über 160.000 US-Dollar zusammen.

Auch die Spiele-Entwicklerin Zoe Quinn, die beispielsweise für das Indie-Spiel "Depression Quest" verantwortlich zeichnet, war ins Visier der Gamergate-Community geraten. Ein Blog-Beitrag ihres Ex-Freundes hatte im August 2014 für eine beispiellose Hetzkampagne gesorgt. Nachdem ihre Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und einiges mehr im Internet veröffentlicht worden waren, überrollte sie eine Welle an Drohanrufen, hasserfüllten Mails, Tweets und Forenbeiträgen. Am Ende sah sie sich gezwungen, ihre Wohnung zu verlassen und bei Freunden zu übernachten.

Quinn war nicht die einzige, der es so ging. Auch die Spiele Entwicklerin Brianna Wu sah sich nach heftigen Belästigungen gezwungen, ihre Wohnung zu verlassen. Anita Sarkeesian musste einen Vortrag bei der Utah State University absagen, nachdem ein Unbekannter mit der "tödlichsten Schießerei der Geschichte" gedroht hatte, sollte Sarkeesian auftreten. Im Zuge der Diskussion haben Hunderte Spiele-Entwickler und Gamer in einem offenen Brief dazu aufgefordert, Hass und Gewaltandrohungen auf Online-Portalen nicht zu tolerieren.

(lmd)