Games Convention setzt auf Online-Spiele

Zu einem früheren Termin und der Fokussierung auf Online-Spiele will sich die Leipziger Spielemesse neu erfinden und gegen die neue Kölner Konkurrenz behaupten. Die eigentliche Games Convention soll dabei nur Pause machen.

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Die Games Convention überlässt der Kölner Konkurrenz das Feld und erfindet sich als Online-Messe neu. Es kommt nicht ganz überraschend, dass die Leipziger ihre Messe nun vorziehen und damit dem direkten Wettbewerb mit der Gamescom aus dem Weg gehen. Die Spielebranche zieht mit der Messe auf Wunsch des deutschen Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) an den Rhein, wo die Gamescom am traditionellen Termin der Games Convention dieses Jahr zum ersten Mal veranstaltet wird.

Die Leipziger, die noch die Namensrechte an der Games Convention halten, hatten angesichts der Kölner Kampf-Terminierung zunächst gegengehalten und wollten parallel ihre eigene Spielemesse veranstalten. Branchenkenner hatten allerdings bezweifelt, dass dieser Plan zu halten sei. Der BIU repräsentiert die Schwergewichte der Branche – darunter große Publisher wie Electronic Arts und Ubisoft –, die alle mit nach Köln ziehen. Von den Leipzigern war also mindestens eine Neupositionierung zu erwarten.

Die hat die Leipziger Messe nun vollzogen. Die Games-Convention zieht den Termin vor und richtet sich thematisch auf Online-Spiele aus. Vom 31. Juli bis zum 2. August geht die Messe als "GC online" mit einem neuen Konzept und neuen Partnern an den Start. Leipzig werde die Messe der Onlinespiele-Branche, verkündete Messe-Chef Wolfgang Marzin am heutigen Donnerstag in Leipzig.

"Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich die Branche angesichts der in Deutschland entstandenen Wettbewerbssituation 2009 nicht gesammelt in Leipzig treffen wird", gestand Marzin ein. Er betonte aber, die klassische Games Convention sei nur ausgesetzt. Die Gamesconvention will sich nun "als erste eigenständige Plattform in Europa für den derzeit dynamischsten Markt der Spielebranche" positionieren. Unterstützung erfährt die Messe von den Herstellern Bigpoint und Gameforge. Als Länderpartner soll Südkorea gewonnen werden.

Die Veranstaltung wird in zwei Bereiche für Fachbesucher und Publikum gegliedert sein. Zum Neustart spendiert sich die Messe einen neuen Internetauftritt. Denn zusätzlich zu den Besuchern auf dem Messegelände – Marzin hofft für die erste Ausgabe auf 50.000 bis 70.000 Besucher und 70 bis 100 Aussteller – sollen "mehrere Millionen Besucher weltweit" online an der Messe teilnehmen.

Eine mögliche Neuausrichtung der GC auf den Online-Bereich hatte in den vergangenen Woche bereits die Runde gemacht. Das dürfte die Kölner bewogen haben, das Thema Online-Spiele noch schnell für die Gamescom zu besetzen. In Köln würden "verstärkt auch führende Unternehmen aus dem Bereich Online- und Browsergames" ausstellen, teilte Ausrichter Koelnmesse dazu am gestrigen Mittwoch mit. (vbr)