Gartner sieht Anzeichen von Stabilisierung des Server-Marktes

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsätze aller Server-Hersteller zwar deutlich gefallen, im Vergleich zum zweiten Quartal wuchsen sie aber.

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Der weltweite Server-Markt ist in diesem Jahr drastisch abgerutscht: Zu den langfristigen Trends der Konsolidierung und Virtualisierung kam noch die Wirtschafts- und Finanzkrise hinzu. Das Hype-Thema Cloud Computing hat zwar den Bau einiger milliardenteurer Mega-Rechenzentren (etwa von Apple, Google oder Microsoft) befeuert, auch bei den Supercomputern gab es neue Rekorde, doch das Volumengeschäft leidet erheblich.

Glaubt man den Schätzungen der Marktforscher von Gartner, die ihre Datenerfassungmethoden leider nicht exakt offenlegen, dann lag der weltweit mit dem Verkauf von Serversystemen erzielte Umsatz im dritten Quartal 2009 um 15,5 Prozent niedriger als im dritten Quartal 2008; die Zahl der verkauften Geräte schrumpfte um 17,1 Prozent auf 1,92 Millionen Stück – das entspricht rund 2,4 Prozent der Anzahl aller verkauften PCs.

Gartner zählt freilich auch Server mit Nicht-x86-Prozessoren mit, das sind aber nur noch recht wenige, nämlich die Power-Systeme von IBM (System z, System p), die Itanium-Maschinen von HP, Bull, NEC, Hitachi oder Fujitsu sowie die UltraSPARC- und SPARC64-Systeme von Sun. Hinzu kommen noch einige wenige BS2000/OSD-Systeme von Fujitsu, die aber mittlerweile auch auf Intel-Xeons setzen. Ansonsten ist für die Marktforscher jeder Computer, der als Server verkauft wird, ein solcher – aber nicht etwa herkömmliche und als solche gekaufte PCs, die "heimlich" als Server dienen.

Im Vergleich zum zweiten Quartal sehen die Server-Absatzzahlen jedoch geradezu rosig aus: Die Stückzahl wuchs um 13,8 Prozent, der Umsatz um 10,2 Prozent auf jetzt 10,7 Milliarden US-Dollar. Davon konnte nur Sun nicht profitieren: Offenbar schreckt der lange Übernahmeprozess durch Oracle die Käufer ab – der Umsatz schrumpfte weiter von rund 980 auf nun bloß noch 785 Millionen US-Dollar. Die Marktanteile, die Sun verliert, gewinnen die anderen Hersteller hinzu.

Top-5-Server-Hersteller weltweit, Q3-2009 (Umsatz in Milliarden US-Dollar)
Firma Umsatz Q3-2009 Marktanteile Q3-2009 Umsatz Q3-2008 Marktanteile Q3-2008 Veränderung Q3-2009 zu Q3-2008
IBM 3,38 31,7 % 3,86 30,6 % -12,3 %
Hewlett-Packard 3,22 30,2 % 3,79 30,1 % -15,1 %
Dell 1,42 13,4 % 1,50 11,9 % -5,1 %
Sun Microsystems 0,78 7,4 % 1,16 9,2 % -32,3 %
Fujitsu/FTS 0,55 5,2 % 0,62 4,9 % -10,8 %
Andere 1,30 12,2 % 1,68 13,4 % -23,0 %
Gesamtmarkt 10,66 100,0 % 12,69 100,0 % -15,5 %
Quelle: Gartner 2009

(ciw)