Gartner warnt vor dramatischen Einbußen im PC-Geschäft

Mit einem Minus von fast 12 Prozent werde der PC-Markt 2009 den schärfsten Absatzrückgang in seiner Geschichte erleben, prophezeien die Analysten von Gartner.

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Mit einem Minus von fast 12 Prozent werde der PC-Markt 2009 den schärfsten Absatzrückgang in seiner Geschichte erleben, prophezeien die Analysten von Gartner. IDC hatte zum Jahreswechsel zwar ebenfalls die Prognose reduziert, aber immerhin noch mit einem Wachstum von vier Prozent kalkuliert. Im vierten Quartal 2008 zeichneten sich aber bereits deutliche Einschnitte bei den Herstellern ab.

Den bisher größten Einbruch der PC-Verkaufszahlen hatte Gartner 2001 registriert. Damals gingen die Stückzahlen im Jahresvergleich allerdings nur um gut drei Prozent zurück. Für das laufende Jahr rechnen die Marktforscher nun mit weltweit 257 Millionen PCs und Notebooks, wobei die rasant wachsenden Verkaufszahlen der beliebten Netbooks einen Teil des rückläufigen Geschäfts wettmachen sollen.

Der Abwärtstrend bei Desktop-PCs wird sich in den nächsten Monaten weiter verschärfen. Bis Ende 2009 sollen zwar nochmals über 100 Millionen Systeme verkauft werden – das sind jedoch fast ein Drittel weniger als im vergangenen Jahr. Und auch der Boom bei mobilen Rechnern kommt zu einem Ende. Gartner rechnet nur noch mit einem Wachstum von neun Prozent auf rund 155 Millionen Stück.

Allein die Mini-Notebooks – zu denen Gartner auch die sogenannten Netbooks zählt – werden 2009 weiter deutlich zulegen. Die Verkaufszahlen sollen sich auf 21 Millionen nahezu verdoppeln. Der Anteil am gesamten Notebook-Markt wächst auf etwa 8 Prozent. In Deutschland kamen die Netbooks Ende 2008 sogar schon auf einen Anteil von 20 Prozent. Die Konsequenzen für die Branche könnten jedoch dramatisch sein, wie die Analysten der NPD Group befürchten: denn die günstigen Netbooks beschleunigen den Preisverfall im PC-Geschäft weiter.

Grundsätzlich geht Gartners Research Director George Shiffler davon aus, dass viele Anwender den Kauf neuer Rechner-Hardware angesichts der wirtschaftlichen Krise hinausschieben werden – ältere PCs und Notebooks bleiben länger im Einsatz. Hersteller und Handel in der Branche hätten sich darauf bereits eingestellt, seit die Nachfrage im Schlussquartal 2008 spürbar zurückgegangen ist. Lagerhaltung und Absatzplanung seien entsprechend reduziert worden – auf einen historischen Tiefstand, erklärte Charles Smulders, Managing Vice President bei Gartner. (map)