Erdgas: Füllstand der deutschen Gasspeicher leicht gesunken

Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland nimmt zwar ab, er liegt aber weiter gut über dem Sollwert. Unterdessen fallen die Gas-Großhandelspreise.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen

In Bernburg befindet sich Europas viertgrößter Kavernenspeicher.

(Bild: VNG Gasspeicher)

Lesezeit: 2 Min.

Die Gasspeicher in Deutschland sind laut jüngsten Zahlen Infrastrukturbetreiber Gas Infrastructure Europe momentan zu 63,86 Prozent gefüllt. Vor einer Woche waren es noch 0,49 Prozentpunkte mehr. EU-weit waren die Gasspeicher zuletzt zu 55,70 Prozent gefüllt.

Der Füllstand bewegt sich immer noch deutlich über dem Mindeststand von 40 Prozent, der im Gasspeichergesetz vom August 2022 für Anfang Februar 2023 als Zielmarke ausgegeben wurde. Sollte der Frühling wie im vergangenen Jahr verlaufen, ist im Laufe des Monats damit zu rechnen, dass der Gasverbrauch keine weitere große Ausspeicherung mehr erfordert.

In der zehnten Kalenderwoche, also vom 6. bis zum 12. März, lag der Gasverbrauch 3 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021. Gegenüber der Vorwoche ist der Verbrauch um 6 Prozent gesunken. Die Temperaturen waren 2,5 °C kälter als in den Vorjahren, teilt die Bundesnetzagentur mit. Der temperaturbereinigte Verbrauch liege 9 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021 und damit im kritischen Bereich. Die Agentur strebt Einsparungen in einem Bereich ab 25 Prozent an.

Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller rechnet laut einem Interview mit der Rheinischen Post damit, es könne noch Monate dauern, bis die sinkenden Großhandelspreise bei den Verbrauchern ankommen. Vermutlich würden die privaten Haushalte erst in einem halben bis ganzen Jahr davon profitieren. In diesem Monat hatte der Preis für europäisches Erdgas den tiefsten Stand seit Sommer 2021 erreicht. Lag der Preis des Terminkontrakts TTF im Spätsommer 2022 noch bei 300 Euro pro MWh, fiel er zum heutigen Montag auf unter 40 Euro. Das liegt immer noch über dem Niveau des Jahres 2021, das ist aber wohl ohne das Erdgas aus Russland der neue Normalzustand, sagte Müller.

(anw)