Gasspeicher in Deutschland zu 100 Prozent gefüllt

Die statistische 100-Prozent-Marke haben die deutschen Gasspeicher geknackt. Es kann aber weiterhin eingespeichert werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 140 Kommentare lesen

Erdgasspeicher Jemgum

(Bild: Astora)

Lesezeit: 2 Min.

Die Gasspeicher in Deutschland weisen nun einen Füllstand von 100 Prozent auf. Das geht aus der Statistik der Infrastrukturbetreiber Gas Infrastructure Europe (GIE) hervor, die ihre Zahlen jeweils mit zwei Tagen Verzögerung veröffentlichen. Demnach wurden in den Speichern 245,44 TWh Erdgas registriert. Dies lag leicht über der 100-Prozent-Marke von 245,39 THh, die das sogenannte Arbeitsgasvolumen angibt.

Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass das von den Speicheranlagenbetreibern ausgewiesene Arbeitsgasvolumen die gesicherte Kapazität des Speichers angibt. "Diese entspricht nicht immer den physikalischen Möglichkeiten, sodass einige Speicher mehr Gas einspeichern können." Deshalb könne auch bei einem Füllstand von 100 Prozent weiter eingespeichert werden. Auf EU-Ebene waren die Speicher am Montagmorgen zu 95,6 Prozent gefüllt.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Für gewöhnlich sind sie mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt, bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände dann ab. Am 1. Februar sollen sie laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein.

Der Gasverbrauch in Deutschland "lag in der 44. Kalenderwoche auch temperaturbedingt unter dem durchschnittlichen Verbrauch der vergangenen vier Jahre", hieß es am Montag in einer Mitteilung der Bundesnetzagentur. Die Temperaturen waren 1,9 Grad wärmer als in den Vorjahren.

Im Januar und Februar 2022 wurden laut Bundesnetzagentur in Deutschland insgesamt knapp 227 TWh Erdgas verbraucht. Die Agentur betonte erneut ausdrücklich die Bedeutung eines sparsamen Gasverbrauchs. Eine nationale Gasmangellage im Winter könne vermieden werden, wenn das Sparziel von mindestens 20 Prozent weiterhin erreicht würde. Zweitens müssen die LNG-Terminals zum Jahresbeginn einspeisen und drittens der winterbedingte Rückgang der Importe sowie der Anstieg der aktuell besonders niedrigen Exporte eher moderat ausfallen.

(anw)