GeForce GTX 1050 Ti: Die einsame Einsteiger-Grafikkarte unter 200 Euro

Die meisten aktuellen Grafikkarten kosten viele Hunderte Euro. Eine spieletaugliche Ausnahme ist die schon vier Jahre alte GeForce GTX 1050 Ti.

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(Bild: c't)

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Zahlreiche Faktoren führen derzeit zu einer schlechten Verfügbarkeit von Grafikkarten. AMD, Nvidia und Partnerhersteller konzentrieren sich auf die aktuellen Oberklasse- und High-End-Grafikkarten der Serien GeForce RTX 3000 und Radeon RX 6000, die allerdings erst ab gut 800 Euro erhältlich sind. In der Einsteigerklasse halten alte Modelle die Stellung – vor allem die GeForce GTX 1050 Ti sticht heraus.

Sie gehört zu den wenigen Modellen, die sich in größeren Stückzahlen bei einigen Händlern auf Lager befinden. Mit Listungen ab 180 Euro sind die Preise zwar erhöht – früher waren Herstellerkarten der GeForce GTX 1050 Ti für 150 Euro und weniger erhältlich –, PC-Spieler bekommen aber eine passable Übergangslösung, bis sich die Liefersituation bessert.

Händler listen das Nachfolgemodell GeForce GTX 1650 ebenfalls für weniger als 200 Euro, ein kurzfristig verfügbares Exemplar kostet jedoch mindestens 215 Euro. Immerhin: Auch hier gibt es passable Stückzahlen.

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Nvidia hat die GeForce GTX 1050 Ti im Herbst 2016 vorgestellt. Laut dem YouTube-Kanal "Tech YES City" soll der Chiphersteller die Auslieferungen wieder gesteigert haben. Die eingesetzte, 132 mm² kleine Pascal-GPU GP107 rollt bei Samsung mit älterer 14-Nanometer-Technik vom Band – ältere Fertigung und niedrige Chipfläche sind eine gute Anlaufstelle, um die Kapazität abseits der aktuellen Grafikkartengeneration mit 8-nm-Strukturbreiten zu steigern. Anfang 2021 wurden bereits Gerüchte laut, dass Nvidia die Produktion der GeForce RTX 2060 mit 12-nm-Technik von TSMC erneut hochfahren lässt. Im deutschen Handel sind allerdings noch keine Auswirkungen zu sehen.

Mit 768 Shader-Kernen, einem GPU-Takt von etwa 1400 MHz und 4 GByte GDDR5-Speicher (112 GByte/s) reicht die Leistung der GeForce GTX 1050 Ti für viele PC-Spiele mit mittleren bis hohen Grafikeinstellungen. E-Sport-Titel wie "League of Legends" und "Dota 2" laufen bei maximierten Grafikdetails mit mindestens 60 fps und auch aufwendigere Action-Adventures wie "Rise of the Tomb Raider" und "GTA 5" lassen sich flüssig darstellen, wenn man auf leistungsfressende Kantenglättungsverfahren verzichtet. In 3DMarks Vergleichs-Benchmark Fire Strike erreicht die GeForce GTX 1050 Ti mehr als 7000 Punkte – gut 15 Prozent weniger als die neuere GeForce GTX 1650.

Die GeForce GTX 1050 Ti kommt zudem immer mit HDMI 2.0 und DisplayPort 1.4 daher, sodass sich zwei Ultra-HD-Monitore (3840 × 2160 Pixel) mit mindestens 60 Hertz betreiben lassen – ein möglicher Pluspunkt fürs Homeoffice. Der integrierte Videokodierer NVENC kann mit den Formaten H.265 (High Efficiency Video Coding, HEVC) und VP9 umgehen, um beispielsweise 4K-Videos effizient abzuspielen.

Dank einer maximalen Leistungsaufnahme von 75 Watt benötigt die GeForce GTX 1050 Ti abseits stark übertakteter Herstellerkarten keinen eigenen Stromanschluss, sondern wird über den PCI-Express-Steckplatz vom Mainboard versorgt. Noch günstiger wäre die GeForce GT 1030 für weniger als 100 Euro, die sich mit weniger Rechenleistung und 2 GByte Speicher allerdings schlecht zum Spielen eignet.

4 GByte Speicher sind im Jahr 2021 nicht nur für Spiele knapp bemessen; genau dieser Aspekt macht die GeForce GTX 1050 Ti für Miner uninteressant: Diese kaufen in Anbetracht der steigenden Kurse massenhaft Grafikkarten, um etwa die Kryptowährung Ethereum zu schürfen. Aufgrund des steigenden Speicherbedarfs des Ethash-Algorithmus geht 4-GByte-Grafikkarten jedoch die Puste aus – der Fokus dürfte folglich auf Modellen mit mindestens 6 GByte liegen.

Der Ethereum-Kurs hat sich allein seit Mitte Dezember 2020 beinahe verdreifacht, auf derzeit fast 1500 Euro. Entsprechend werden Miner angelockt – vorwiegend in Asien, wo die Stromkosten niedriger sind als hierzulande. Die generell gestiegene PC- und Notebook-Nachfrage aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschärft die Lieferprobleme, da die meisten Hersteller unter Komponentenmangel leiden. Das weltweite Logistiksystem ist zudem ausgelastet.

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(mma)