Gegen Flut von KI-generierten Büchern: Amazon führt Publikationslimit ein

Angeblich sieht man bei Amazon keine Flut an KI-generierten E-Books. Trotzdem führt der Onlinehändler ein tägliches Publikationslimit beim Self-Publishing ein.

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Zwei Hände mit Kaffeetasse und Kindle

(Bild: Erlo Brown/Shutterstock.com)

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Nach verschiedenen Berichten über offensichtlich von KI-Generatoren verfasste E-Books bei Amazon erlaubt der Onlinehändler nun pro Tag nur noch maximal drei neue Werke pro Autor oder Autorin. Das teilte Amazon Anfang der Woche in einem Eintrag im Forum der hauseigenen Self-Publishing-Plattform Kindle Direct Publishing (KDP) und gegenüber dem Guardian mit. Weiterhin heißt es, dass man bislang keinen Sprung bei der Zahl der veröffentlichten Werke gesehen habe, trotzdem wolle man etwas gegen Missbrauch unternehmen. Von den Änderungen würden nur sehr wenige Publizierende auf der Plattform etwas merken, gegebenenfalls seien Ausnahmen möglich. Seit Anfang des Monats wird vor der Veröffentlichung eines E-Books gefragt, ob der Inhalt KI-generiert ist.

Bei den Maßnahmen dürfte es sich um Reaktionen auf Kritik in den vergangenen Wochen und Monaten handeln, ein wirkliches Hindernis für KI-generierte E-Books werden sie wahrscheinlich nicht darstellen. Eine Dozentin für Verlagswesen an der Oxford Brookes University gibt sich gegenüber dem Guardian überzeugt, dass jene, die mit einer Flut von KI-generierten Büchern Geld verdienen, einen Weg um die Hürden finden werden. Einen "Gamechanger" sieht sie in den Maßnahmen nicht, die Zahl der KI-generierten Bücher wird höchstens etwas zurückgehen, meint Miriam Johnson demnach. Die Vorgabe, KI-generierte Inhalte preiszugeben, sei eine "nette Idee", aber es sei völlig unklar, wie Amazon das prüfen will.

Lob für die Schritte gab es dem Bericht zufolge von der US-Autorin Jane Friedman, die aber hofft, dass Amazon mehr unternimmt, wenn nötig. Anfang August hatte sie Amazon und Goodreads öffentlich kritisiert, weil dort mehrere Bücher aufgetaucht waren, bei denen sie als Verfasserin angegeben war, die aber wohl von einer KI stammten. Erst danach waren die entfernt worden, vorher war es ihr nicht gelngen, bei den Plattformen eine Löschung zu erreichen. Aufmerksamkeit haben danach auch auf Amazon entdeckte KI-generierte Ratgeber fürs Pilzesammeln gesorgt, deren Gebrauch potenziell lebensgefährliche Folgen haben könnte. Schon seit Anfang des Jahres wird auf Amazon eine regelrechte Flut KI-generierte E-Books registriert, die Veröffentlichung ist dort besonders einfach.

(mho)