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Gegen Wasserverschwendung: Inspektionsroboter analysiert Leitungssysteme autonom

Durch Leitungsschäden in Trinkwassersystemen geht viel Wasser verloren. Clean Water Pathfinder erstellt ein digitales Abbild des Leitungssystems mit Schäden.

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Eine Darstellung, wie sich der Clean Water Pathfinder in einer Versorgungsleitung bewegt.

(Bild: ACWA Robotics)

Lesezeit: 2 Min.

Der autonome Inspektionsroboter Clean Water Pathfinder des französischen Unternehmens ACWA Robotics soll dabei helfen, Wasserverluste in Systemen öffentlicher Trinkwasserversorgung einzudämmen. Dazu erstellt der Roboter ein detailliertes digitales Abbild des Leitungssystems und stellt dabei Schäden fest, durch die Wasser verlustig geht oder gehen könnte.

Der schlangenartige Roboter kann sich in Wasserversorgungsleitungen unterschiedlichen Durchmessers bewegen. Die Wasserversorgung werde dabei nicht unterbrochen, verspricht ACWA Robotics. Eine Verunreinigung durch den Roboter finde nicht statt. Der Roboter erfülle die französischen Gesundheitsanforderungen der Autorité de Conformité Sanitaire. Zudem werde Pathfinder über eine desinfizierte Schleuse in das Trinkwassersystem eingebracht. Bei Problemen soll er selbstständig eine Mission abbrechen und zur Basis zurückkehren können.

Pathfinder ist in der Lage, selbstständig seinen Weg in einem verwinkelten Rohrsystem mit Bögen zu finden – mit und gegen den Wasserfluss. Dabei analysiert er mit Kameras und Sensoren den Zustand der Rohre und erstellt zugleich ein dreidimensionales Abbild des Trinkwasserleitungssystems. Dies geschieht nach Herstellerangaben zentimetergenau. An den entsprechenden Stellen gibt der Roboter Informationen zum Zustand der Leitung wie etwa die Restdicke des Rohrleitungsmaterials, Korrosionserscheinungen und eine Verformung der Rohre (Ovalisierung). Zudem markiert er Schäden wie Mikrorisse im digitalen Abbild.

Dabei protokolliert der Clean Water Pathfinder über seine Sensoren verschiedene Messdaten, die Wasserversorgern Aufschluss über den Zustand des Leitungssystems geben. So zeichnet er die Wasserqualität, die Trübung des Wassers und den Wasserdruck in der Leitung auf. Mit diesen Daten können Wasserversorger den Zustand ihrer Leitungssysteme besser beurteilen, präventiv gegen Wasseraustritt vorgehen und vorhandene Lecks auffinden.

Denn eine Verschwendung von Wasser können sich Wasserversorger und Menschen nicht leisten. Dem UN-Bericht "The Sustainable Development Goals Report 2022" zufolge werde bis 2030 die weltweite Wassernachfrage das Angebot um etwa 40 Prozent übersteigen. Inspektionsroboter wie der Pathfinder könnten zumindest einen Beitrag dazu leisten, die Wasserverschwendung einzudämmen.

Offenbar hat das auch die Juroren des Best of Innovation Awards der CES 2023 überzeugt: Der Pathfinder ergatterte in der Kategorie "Smart Cities" eine Auszeichnung. Außerdem gehört er zu den Preisträgern in den Bereichen Human Security for All, Sustainability, Eco-Design & Smart Energy.

(olb)