Geheimhaltung gegen Produkt-Leaks: Apple klopft Auftragsfertigern auf die Finger

Um Leaks zu reduzieren, müssen Foxconn und Co. strenger bei ihren Mitarbeitern durchgreifen. Dazu gehören Hintergrundüberprüfungen und scharfe Videoüberwachung.

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Apple-Boss Tim Cook auf Besuch in China.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat seine vor allem in China beheimateten Produzenten aufgefordert, für eine schärfere Geheimhaltung bei neuen Produkten zu sorgen. Zahlreiche Forderungen stehen dazu in einem neuen Dokument, das dem IT-Newdienst The Information vorliegt. Pikant daran: Während der Datenschutz für Apple-Mitarbeiter, die die Fabriken von Foxconn, Wistron, Quanta, Pegatron & Co. besuchen, verbessert wird, müssen sich die Fertiger ihre eigenen Arbeiter noch genauer ansehen, als sie es jetzt schon tun.

Dem Bericht zufolge dürfen die Herstellungspartner künftig keine biometrischen Daten wie Fingerabdrücke oder Gesichtsscans sammeln, wenn direkte Apple-Mitarbeiter die Fabriken besuchen. Für die dort beschäftigten Arbeiter ändert sich hingegen nichts.

Die Fertiger werden künftig aufgefordert, Angestellte, die an noch nicht offiziell vorgestellten Apple-Produkten arbeiten, einer Hintergrundüberprüfung zu unterziehen. Dabei soll herauskommen, ob diese bereits verurteilt wurden. Zuvor galten die Background Checks nur für bestimmte Mitarbeiter, nun sind alle Personen – bis hin zum Produktionsarbeiter – betroffen, solange diese mit noch geheimer Hardware zu tun haben. Hat ein Arbeiter ein Vorstrafenregister, darf er künftig solche Bereiche einer Fabrik nicht betreten.

Weiterhin ist für Besucher einer Fabrik stets ein amtlicher Ausweis Pflicht. Fahrzeuge, die an oder vor einer Fabrik parken, müssen von allen Seiten von Sicherheitskameras erfasst werden. Arbeiter, die "sensible Komponenten" transportieren, müssen ihre Wege durch die Fabrik erfassen lassen. Auch die Bewegung einzelner Komponenten in der Produktion soll künftig schärfer überwacht werden, um zu erkennen, wenn ein Teil über einen längeren Zeitraum "verschwunden" ist – beispielsweise, um fotografiert oder kopiert zu werden.

Apple hatte in der Vergangenheit häufig mit Bauteilleaks zu kämpfen, die etwa Zubehörhersteller sehr interessieren. Dazu sollen Computerüberwachungssysteme verbessert werden. Weiterhin fordert Apple seine Fertiger auf, Videoaufnahmen von der Vernichtung von Prototypen oder defekten Teilen, die aus der Produktion abfließen könnten, für mindestens 180 Tage aufzubewahren.

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(bsc)