Geht AMD an Nvidia?

AMDs chronische Probleme könnten dazu führen, dass der Prozessor-Hersteller mit der nächsten Panne vom Grafik-Spezialisten Nvidia aufgekauft wird, der sich damit auch gleich die ATI-Konkurrenz einverleibt.

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Von
  • Carsten Meyer

Eine ernste Panne bei der Einführung des neuen Notebook-Chipsatzes Puma, AMDs Antwort auf Intels Centrino-Plattform, könnte das Ende des strauchelnden Prozessor-Herstellers bedeuten – das glaubt zumindest der Analyst Doug Freedman von der amerikanischen Technology Business Research. Freedman meint, dass der Grafikchip-Hersteller Nvidia AMD kaufen und damit auch gleich den Konkurrenten ATI ausschalten könnte, der seit 2006 zu AMD gehört – und die Bilanzen des CPU-Giganten seitdem empfindlich störte.

Sowohl AMD als auch Intel arbeiteten daran, CPUs und Grafikeinheiten auf einem Chip zu integrieren, so Freedman. AMDs PowerXPress-Technik mit alternativen, im Betrieb umschaltbaren Grafik-Engines (eine stromsparende für den Akku-Mobilbetrieb, eine leistungsfähige für den Netzbetrieb) dürfte auch für Nvidia interessant sein, und mit dem Kauf von AMD könnte die Firma in eine bessere Position gegenüber Intel gelangen.

AMD kämpft seit vielen Monaten mit finanziellen, technischen und terminlichen Problemen, zuletzt bei der Einführung des Quadcore-Prozessorkerns "Barcelona", der im Herbst 2006 angekündigt wurde, aber erst in diesem Frühjahr auf den Markt kommen soll. Im Januar machten Gerüchte die Runde, IBM sei an AMD interessiert, was IBM und AMD aber sofort dementierten. Möglicherweise wird ein Käufer aber gar nicht automatisch in den Genuss der Lizenz zum Bau von x86-kompatiblen Prozessoren kommen, die Intel dereinst an AMD vergab. (cm)