Geier Sturzflug -- France Telecom und Deutsche Telekom unter Druck

Telekommunikationsfirmen haben es sicherlich nicht einfach in den letzten Wochen an den Börsen. France Telecom und Deutsche Telekom werden aber besonders gebeutelt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nichts ist es momentan mit der Steigerung des Bruttosozialprodukts: Telekommunikationsfirmen haben es sicherlich nicht einfach in den letzten Wochen, die Investoren davon zu überzeugen, dass die angehäuften Schuldenberge die zukünftige Geschäftstätigkeit nicht behindern. Zwei Werte wurden aber jenseits allen Pessimismus besonders gebeutelt: France Telecom und die Deutsche Telekom. Und auch am heutigen Montag, zum Auftakt einer Börsenwoche, in der einige Analysten schon vor den Quartalszahlen einiger Hightechfirmen in den USA graut, die in wenigen Tagen bevorstehen, gerieten die beiden Papiere wieder unter Druck.

Nach der Abberufung des MobilCom-Chefs Gerhard Schmid dringt der MobilCom-Großaktionär France Telecom auf einen Niedrigpreis für die Anteile Schmids. France Telecom habe zehn Euro pro MobilCom-Aktie vorgeschlagen, schrieb die französische Wirtschaftszeitung Les Echos. Die Franzosen würden für den Schmid-Anteil von fast 50 Prozent des MobilCom-Kapitals "auf keinen Fall" Bargeld auf den Tisch legen. Gezahlt würde in Aktien der France-Telecom-Mobilfunktochter Orange, schrieb die Zeitung, die Quellen aus dem Unternehmen zitierte. Schmid hat bislang auf einem Preis von 22 Euro je Aktie beharrt.

Wegen der ungeklärten Situation bei MobilCom und der möglicherweise auf France Telecom zukommenden weiteren Milliardenausgaben verlor die Aktie aber weiter: In Paris sackte der Kurs bis zum späten Nachmittag um über 16 Prozent und stand kurz nach 17.30 Uhr bei 10,40 Euro. Die Mobilfunktochter Orange fiel um über 10 Prozent auf 4,55 Euro. Seit Jahresbeginn ist das Papier um France Telecom um fast 73 Prozent gesunken.

Gleichzeitig geht auch die Talfahrt der T-Aktie ungebremst weiter -- verzweifelt um Erklärungen bemüht, warum die Investoren das Papier derart abstrafen, bemühen die Börsianer dieses Mal den schwelenden Tarifkonflikt bei dem deutsche Ex-Monopolisten. Die T-Aktie rutschte in Frankfurt auf ein neues, bislang nicht dagewesenes Tief von 8,50 Euro. Das entspricht einem Kursrückgang von über 6 Prozent. Außerdem sei das Papier der Telekom ebenfalls negativ von dem Kursrutsch bei France Telecom beeinflusst worden, hieß es auf dem Frankfurter Parkett. (jk)