Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf strukturiert sich um
Das Geschäft mit Hardware läuft mau. Daher stürzt sich Wincor Nixdorf auf Dienste und Software für Banken und Handelsunternehmen. Dadurch sollen 1100 Arbeitsplätze wegfallen – aber auch neue geschaffen werden.
(Bild: Wincor Nixdorf)
Wincor Nixdorf leidet weiterhin unter geringer Nachfrage nach seiner Hardware. Zwar soll sie auch künftig das Kerngeschäft ausmachen, der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller strebt aber nun an, mehr Dienste und Software rund um Systeme und IT anzubieten. Damit verbunden ist eine Restrukturierung, die in den kommenden drei Jahren 1100 Arbeitsplätze – das sind 12 Prozent der Belegschaft – kosten soll. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. In Deutschland seien 500 Arbeitsplätze betroffen.
Im vergangenen Geschäftshalbjahr setzte Wincor Nixdorf 1,208 Milliarden Euro um, 2 Prozent weniger als im Vergleichsabschnitt des Vorjahres. Der Nettogewinn schrumpfte um 31 Prozent auf 31 Millionen Euro. Der Rückgang im Hardwaregeschäft habe nicht durch das Wachstum bei Software und Services ausgeglichen werden können, schreibt das Unternehmen. Für das laufende Geschäftsjahr geht Wincor Nixdorf jetzt von einem um 3 bis 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringerten Umsatz aus.
In aufstrebenden Märkten wie Russland und China – auf die sich das Unternehmen seit Ende 2012 konzentriert – hätten sich die Rahmenbedingungen verschlechtert, heißt es weiter. In Europa erhole sich die Investitionsbereitschaft nur langsam. Zudem sieht Wincor Nixdorf einen anhaltenden Preisverfall im Hardware-Geschäft. Andererseits sieht das Unternehmen angesichts der zunehmenden Digitalisierung von Banken und Handelsunternehmen Chancen im Geschäft mit Software und Diensten. So sollen in diesem Bereich neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wincor Nixdorf geht davon aus, dass dies letztlich "per saldo ein Umbau der Belegschaftsstruktur" ergeben werde. (anw)
