Generative AI in Go: Google bringt neue Genkit-Version heraus

Googles neues Generative-AI-Framework Genkit liefert Tools fĂĽr die lokale Entwicklung und das Prototyping KI-gestĂĽtzter Go-Anwendungen.

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Bürogebäude von Google mit Logo an der Glasfront.

(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Robert Lippert

Google hat eine neue Variante seines Generative-AI-Frameworks Genkit vorgestellt. Es ergänzt Bibliotheken und Plug-ins für KI-Anwendungen in der Programmiersprache Go, bietet Tools für die Integration in bestehende Projekte und unterstützt den OpenTelemetry-Standard für Observability jenseits der Google Cloud.

Mit Genkit konzentriert sich Google auf die lokale Entwicklung von KI-Applikationen. Das Framework bietet Tools fĂĽr das Prompt-Engineering, fĂĽr das Ăśberwachen der Ausgaben von Vektorspeichern oder auch fĂĽr die Bereitstellung von Modellen und Workflows in Test- oder Produktionsumgebungen.

"Nicht jeder wird dank KI auch programmieren können", sagte Jeanine Banks, VP und General Manager für Entwickler bei Google – und das gilt auch weiterhin. Wer jedoch programmieren kann, soll für KI-Anwendungen nach und nach bessere Tools erhalten. JavaScript- und TypeScript-Developer können Genkit bereits seit einem guten halben Jahr nutzen, als Google das Framework auf seiner hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O noch als Beta vorstellte.

Genkit for Go befasst sich nun auch mit der KI-Entwicklung im Go-Ökosystem. Zunächst noch als Alpha eingestuft, empfiehlt Google die Version für das Prototyping skalierbarer KI-Anwendungen. Als Anwendungsfälle nennt das Unternehmen unter anderem:

  • intelligente Assistenten, die komplexe Anfragen verstehen und autonom Aufgaben wie Reisebuchungen oder das Erstellen von Reiserouten ausfĂĽhren
  • Kundensupport-Agenten, die durch Retrieval-augmented Generation (RAG) schnelle und personalisierte Antworten basierend auf Unternehmensdaten liefern
  • Datenumwandlungswerkzeuge, die unstrukturierte Daten wie natĂĽrliche Sprache in strukturierte Formate fĂĽr tiefere Analysen und Erkenntnisse umwandeln

Go-Entwicklerinnen und -Entwickler sollen sich gut in das neue Framework einfinden können. Dazu hat Google Genkit-Bibliotheken ebenfalls komplett in Go umgesetzt. Es stellt eine vereinheitlichte API zur Verfügung, über die Anwender Inhalte aus verschiedenen Modellen (wie Gemini, Gemma oder Drittanbieter-Modelle) konsistent erzeugen können sollen. Zudem können sie mit Genkit verschiedene Anbieter von Vektordatenbanken nutzen, ebenso wie Mechanismen für mehrstufige Workflows (in Genkit "Flow" genannt), die über HTTP-Endpunkte eine bequeme Überwachung und Fehlerbehebung ermöglichen.

Dank des OpenTelemetry-Standards können Anwender ihre KI-Applikationen nicht mehr nur über die Google Cloud beobachten, wie hier gezeigt.

(Bild: Google)

Google legt Wert darauf, dass Anwender das Genkit-Framework anbieterunabhängig nutzen können und legt dem Paket eine Reihe von Plug-ins bei, unter anderem:

  • Google AI for Developers fĂĽr den Zugriff auf Googles generative KI-APIs, einschlieĂźlich der Gemini- und Embedding-Modelle
  • Google Cloud Vertex AI fĂĽr den Zugriff auf die Gemini- und Embedding-Modelle aus Googles Cloud-Vertex-AI-Plattform heraus
  • Ollama fĂĽr den Zugriff auf und den lokalen Betrieb von Open-Source-Modellen wie Gemma, Llama und Mistral ĂĽber Ollama
  • Pinecone fĂĽr einen Zugriff auf die Pinecone-Vektordatenbank fĂĽr Indexierungs- und Abrufvorgänge fĂĽr KI-Anwendungen
  • Google Cloud Telemetry fĂĽr den Export von Logs, Metriken und Traces KI-gestĂĽtzter Anwendungen an die Google Cloud Operations Suite (Cloud Logging, Cloud Tracing und Firestore)

Interessierten Developern gibt Google eine Schnellstartanleitung fĂĽr Genkit for Go an die Hand. Googles webbasierte Entwicklungsumgebung Project IDX bietet fĂĽr erste Gehversuche ebenfalls ein Genkit-Template, wahlweise fĂĽr Go oder JavaScript.

Genkit fĂĽr Go befindet sich derzeit in der Alpha-Phase und eignet sich daher eher fĂĽr Experimente und Prototyping. Entwicklerinnen und Entwickler sind eingeladen, ihre Projekte und ihr Feedback mit dem Genkit-Team zu teilen, um die Weiterentwicklung des Frameworks zu unterstĂĽtzen.

(mai)