Warum Apple Intelligence nur auf so wenigen iPhones läuft

Apples KI-Chef John Giannandrea hat Details genannt, warum man für Apple Intelligence nur bestimmte iPhones nutzen kann. Es liegt nicht nur am Marketing.

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iPhone mit Verpackung

(Bild: BadPixma / Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.

Wenn im Herbst Apple Intelligence auf den Markt kommt, wird Apples generative KI samt verbesserter Siri nur für wenige Geräte zur Verfügung stehen – zumindest im Mobilbereich. Allein iPhone 15 Pro und 15 Pro Max werden unterstützt – und darüber hinaus vermutlich die vier neuen iPhone-16-Modelle, die im September erwartet werden. Beim Mac gibt sich Apple weniger knausrig, will alle Apple Silicon-Modelle ab dem M1 unterstützen. Warum Apple Intelligence so hohe Ansprüche an die Hardware stellt, hat Apple nicht kommentiert.

Laut Apples KI-Chef John Giannandrea ist das Problem vor allem, dass ältere Neural-Engine-Module in den Apple-Chips nicht ausreichend leistungsfähig seien. Die lokalen Sprachmodelle, die Apple plant, könnten zwar theoretisch auch auf "sehr alten" Geräten laufen. "Aber das wäre so langsam, dass es nicht nützlich ist." Es gehe nicht darum, mehr neue iPhones zu verkaufen. "Nein, ganz und gar nicht. Sonst wären wir doch schlau genug gewesen, einfach auch unsere neuesten iPads und Macs zu nehmen, oder?"

Tatsächlich neigte Apple in der Vergangenheit zwar dazu, bestimmte High-End-Features nur den allerneuesten iPhones vorzubehalten. Doch zentrale Neuerungen erhielten auch Geräte, die mehrere Jahre alt waren. Bei der langsamen Vorgehensweise beim Rollout von Apple Intelligence scheint dies nun aber nicht mehr die Strategie zu sein.

Neben der neueren Neural Engine sieht Apple offenbar auch einen höheren Speicherbedarf. Die Standardmodelle des iPhone 15 mit ihrem alten A16-SoC verfügen über 6 statt 8 GByte RAM. Intern soll Apple laut Berichten aus den USA bereits vor Monaten festgelegt haben, dass es mindestens 8 GByte RAM sein müssen, um Apple Intelligence zu nutzen. Das passt wiederum zum Support von M1-SoCs in Mac und iPad, die allesamt mindestens 8 GByte zur Verfügung haben. Dass Apple iPhone 15 und 15 Plus letztlich als "sehr alt" betrachtet, dürfte Käufer der im letzten Herbst erschienenen Geräte ärgern.

Beim iPhone 16 soll Apple nun planen, verschiedene Varianten des neuen A18-SoC einzubauen – eine Standardversion und eine Pro-Variante für iPhone 16 Pro und 16 Pro Max. Alle werden jedoch standardmäßig zu Apple Intelligence kompatibel sein. Bleibt noch der politische Faktor: Neben der Tatsache, dass Apple wohl erst 2025 dazu kommt, mehr Sprachen als US-Englisch zu unterstützen, könnte die EU-Regulierung den Konzern daran hindern, sein Angebot schnell weltweit auszudehnen. Jedenfalls befürchtet Apple das. Kritiker halten das Argument allerdings für vorgeschoben und meinen, es diene vor allem dazu, Druck auf Brüssel aufzubauen.

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(bsc)