Künstliche Intelligenz: Google testet Tool zum automatischen Schreiben von News

Google testet ein KI-Tool, das automatisiert Nachrichten schreiben kann. Viel ist darüber noch nicht bekannt.

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Zwei Roboterhände auf einer ergonomischen Tastatur

(Bild: maxuser/Shutterstock.com)

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Google soll ein Tool mit Künstlicher Intelligenz (KI) testen, dass es ermöglicht, Nachrichten zu produzieren. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf drei Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, aber anonym bleiben wollen. Das Tool trägt den Arbeitstitel "Genesis" und sei in der Lage, Informationen über aktuelle Ereignisse zu verarbeiten und daraus Nachrichtentexte zu erstellen.

Das KI-Tool von Google soll nach Angaben der Quellen der New York Times ein persönlicher Assistent von Journalisten werden können. Es automatisiere einige Aufgaben, damit Journalisten mehr Zeit für andere Aufgaben haben, heißt es in der New York Times.

"Genesis" sei einigen Führungskräften in einer Präsentation vorgestellt worden. Nach Angaben der New York Times seien diese danach beunruhigt gewesen. Die Präsentation habe den Anschein erweckt, als werde die Mühe, die mit dem Erstellen präziser Nachrichten verbunden ist, "als selbstverständlich" angesehen, sagten zwei von ihnen. Über die Qualität der generierten Nachrichten machten die Quellen keine Angaben.

Das KI-Tool sei einigen Nachrichtenorganisationen wie etwa der New York Times, der Washington Post sowie der News Corp, die Eigentümer des Wall Street Journals ist, von Google zu Nutzung angeboten worden. Alle drei Verlagshäuser wollten sich dem Bericht nach nicht zu der Angelegenheit äußern. Ein Sprecher von News Corp sagte lediglich, dass man eine "ausgezeichnete Beziehung" zu Google pflege und das langfristige Engagement von Google-Chef Sundar Pichai für den Journalismus schätze.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Nachrichtenorganisationen ist umstritten. In einigen Redaktionen weltweit werden bereits Überlegungen angestellt, ob und wie KI im Redaktionsalltag eingesetzt werden kann. Dies müsse jedoch verantwortungsvoll geschehen, um die Verbreitung von Fehlinformationen zu verhindern. Denn KI hat ihre Tücken und arbeitet nicht fehlerfrei. Von KIs generierte Nachrichtentexte müssten deshalb von Menschen vor Veröffentlichung auf Richtigkeit überprüft werden.

Einige Redaktionen setzen bereits KI-Tools ein, um etwa Nachrichten zu Sportergebnissen und zu Unternehmensgewinnen zu erstellen. Diese machen jedoch nur prozentual einen kleinen Anteil an der gesamten Berichterstattung aus.

Weitere Kritik üben Verlage und Autoren daran, dass Google sowie andere KI-Unternehmen ihre Artikel dazu nutzen, um ihre KIs damit zu trainieren, ohne die Autoren und Verlage dafür zu entschädigen.

(olb)