KI-Training: 8000 Schriftsteller in den USA fordern Geld von OpenAI &. Co.

Ohne ihren Beitrag wären KI-generierte Texte banal, sagen Tausende Schriftsteller. Dabei seien sie nie um Erlaubnis gebeten oder gar bezahlt worden.

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Roboterhände an Tastatur

(Bild: Shutterstock)

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Mehr als 8.000 Schriftsteller und Schriftstellerinnen in den USA fordern von den großen KI-Firmen, für ihren Beitrag zum KI-Training um Erlaubnis gefragt, als Quelle genannt und kompensiert zu werden. Millionen urheberrechtsgeschützter Werke dienten als Grundlage für die KI-Systeme und trotzdem hätten die Urheber für ihren Beitrag überhaupt keine Vergütung erhalten. Wenn OpenAI & Co. behaupteten, dass ihre Software die Texte lediglich "lesen" würde, handle es sich um eine falsche Vermenschlichung. Stattdessen würden die Tools die Bücher, Artikel, Texte und Gedichte einfach kopieren und dann ununterbrochen reproduzieren. Wenn es keine Verhandlungen gebe, müsste man wohl vor Gericht ziehen, warnt die für den Brief verantwortliche Authors Guild.

Unterzeichnet wurde der offene Brief unter anderem von Dan Brown, Nora Roberts, Jonathan Franzen, George Saunders, Viet Thanh Nguyen und der Friedenspreisträgerin Margaret Atwood. Sie beklagen die inhärente Ungerechtigkeit, die mit der Ausbeutung ihrer Werke verbunden sei. Generative KI verdanke ihre Existenz "unseren Schriften", die Technologie ahme Sprache, Geschichten, Stil und Ideen nach, nur um sie dann zu "erbrechen". Für die Entwicklung von KI würden Milliarden ausgegeben, da sei es nur fair, jene zu vergüten, "ohne die KI banal und extrem beschränkt wäre". Außerdem kritisieren sie noch, dass viele der als Trainingsmaterial genutzten Werke gar nicht aus legalen Quellen, sondern von Piraterie-Websites stammen würden.

Die für den Brief verantwortliche Autorenvereinigung weist zudem darauf hin, dass das Medianeinkommen für Vollzeit-Schriftsteller im vergangenen Jahr auf 23.000 US-Dollar gefallen sei. Von 2009 bis 2019 habe es außerdem bereits einen Rückgang um 42 Prozent gegeben. Das Aufkommen generativer KI werde diese schwierige Situation noch einmal verschärfen und es mehr Schriftstellern unmöglich machen, von einem Handwerk zu leben, das sie Jahre oder gar Jahrzehnte perfektioniert hätten. Es bestehe die Gefahr, dass eine Flut "mittelmäßiger, maschinell erstellter Bücher, Geschichte und Artikel" zu einer signifikanten Bedrohung für die schreibende Zunft werde.

"Es gibt keinen dringenden Bedarf, dass eine KI einen Roman schreibt", zitiert NPR den Autor Alexander Chee: "Die einzigen Menschen, die das brauchen könnten, sind jene, die Schriftstellern nicht das bezahlen möchten, was sie wert sind." Mit dem offenen Brief wollen er und die anderen Verhandlungen mit den KI-Firmen anstoßen, andernfalls drohten teure Rechtsstreitigkeiten. Weiter ist da unter anderem die US-Komikerin Sarah Silverman. Vor wenigen Tagen war publik geworden, dass sie zusammen mit anderen gegen Meta und OpenAI eine Klage eingereicht hat, weil ihr Material ohne die nötige Genehmigung für das Training von KI benutzt worden sei.

(mho)